BlackRock – dummes Geld ganz schlau
BlackRock – das Wichtigste in Kürze
Der Titel könnte auch lauten: Ein ETF kann nicht nachhaltig sein kann!
Dieser Beitrag erläutert, wieso Sie sich von Ihren ETFs im Depot verabschieden sollten.
- BlackRock ist eine US-Investmentgesellschaft mit einem verwalteten Vermögen von (Stand Juni 2021) 9,5 Billionen US-Dollar.
- Ein Unternehmensbereich von BlackRock ist iShares als größter Anbieter für ETFs. Mit über 800 ETFs verwaltet BlackRock 2 Billionen US-Dollar; in Deutschland sind es mehrere 100 Milliarden. Neben BlackRock sollen die weiteren großen ETF-Anbieter nicht unerwähnt bleiben. Ihre Namen lauten Vanguard oder State Street oder Invesco oder oder oder.
- Die Investitionen und Finanzierungen fließen so gut wie jedem kontroversen Unternehmen aller Branchen der Welt zu. Es bestehen zum Beispiel hohe Investitionen und Beteiligungen bei großen US-Herstellern für Handfeuerwaffen und Finanzkonzernen. Energiekonzerne in Deutschland und der Welt dürfen sich über BlackRock als Großaktionär freuen. Darüber hinaus ist diese Firma an Unternehmen beteiligt, die illegale Abholzungen und Menschenrechtsverletzungen durchführen. Anleger:Inne, welche iShares ETFs besparen, fördern unbewusst derartige Handlungen.
- Belege dafür finden Sie bei ecoreporter, in ausländischen Medien, auf facing-finance uvm.
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Eine etwas andere Einleitung zu BlackRock
Worum geht es im Leben?
Eine Antwort auf diese Frage könnte ERKENNTNISGEWINN sein!
Eine Erkenntnis könnte lauten: Geld ist wohl die größte Stellschraube in unserer kapitalisierten Welt. Ändern wir die Fließrichtung der Kapitalströme, lässt sich damit unendlich viel Gutes bewirken.
Soweit die Vision – wie sieht die Realität aus?
Der Einsatz von Geld hat aktuell viele negative Folgen. Große Finanzunternehmen beeinflussen ganze Industrien zu ihrem Vorteil. Beispiele für solche Unternehmen sind BlackRock, State Street und Vanguard. Diese verwalten ein Vermögen von weltweit 15 Billionen US-Dollar. Mit direkten Investitionen oder indirekt über iShares in alle weltweiten Konzerne haben sie enorme Entscheidungsmacht über diese und weitere Wirtschaftszweige.
Über den Erwerb riesiger Aktienpakete können sie mittels Ausübung von Stimmrechten Einfluss auf die Unternehmenspolitik nehmen. Selbstredend wird ein algorithmusbasierter ETF von iShares keine Hauptversammlung besuchen und dort den Finger erheben. Die Unternehmenslenker von BlackRock und ihre Manager sind dagegen ziemlich gut in der Wirtschaftswelt vernetzt. Welche Richtung der moralische Kompass dieser – im Wesentlichen – Herren anzeigt, ist mehr als fraglich.
Eine Vision ist ein übergeordneter Leitgedanke, an dem sich Ziele immer wieder neu ausrichten können. Der Weg ist in unserem Fall das Ziel. Die grundsätzliche Richtung des Weges wird entscheidend sein.
Im Großen wie im Kleinen sollten wir uns der Konsequenzen unserer Handlungen bewusst sein. Das betrifft den Konsum, die Mobilität und die eigenen Finanzen.
Dem Menschen wird zugesprochen, die Krone der Schöpfung zu sein. Leider ist unsere Spezies gleichzeitig die dümmste und schlaueste Gattung auf diesem Planeten. Wohl genau aus diesem Grund wird es so schwierig werden, die oben genannte Vision vollumfänglich zu erreichen. Denn: Erkenntnisgewinn tut manchmal weh und nicht alle werden bereit sein, die Konsequenzen des Handelns tragen zu wollen. Was bedeutet dies nun für eine visionäre und moralisch gut vertretbare Geldanlage?
Aktuelles mit ordentlich Ironie.
Wer die Rechnung bezahlt, dessen Musik wird gespielt.
Das könnte das Fazit einer von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Studie sein.
Diese beauftragt kein geringeres Unternehmen als BlackRock, um die Nachhaltigkeit im Bankensektor zu untersuchen. Konkret soll BlackRock Maßnahmen entwickeln, mit denen Banken grüne Strukturen, Geschäftsstrategien und Anlageansätze im Sinne der ESG Kriterien schaffen können.
Es heißt ja, dass man als dumm gelte, wenn man Fehler zweimal macht. An dieser Stelle möchte zwei Beispiele in Erinnerung rufen.
1. Die Studie der Lebensmittelindustrie über die Schädlichkeit von Zucker mit dem Ergebnis: alles in Ordnung.
2. Eine Untersuchung der Tabakbranche zur Schädlichkeit von Tabak mit dem Ergebnis: alles in Ordnung.
BlackRock zahlt die Rechnung und bestimmt die Musik – Teil 2!
BlackRock mit iShares halten signifikante Anteile an fast allen großen Unternehmen in Deutschland. Mehr als fünf Prozent sind es bei Bayer, Siemens, SAP, Deutsche Bank und Daimler. Das sichert Einfluss. Und BlackRock spielt in der Finanzwelt eine gewichtige Rolle. Selbstredend achten derart große Unternehmen immer auf genügend politische Unterstützung! Friedrich Merz saß seit 2016 im Aufsichtsrat für BlackRock Deutschland.
Zu den Kunden zählen neben privaten Sparern:Innen via iShares auch Versicherer, Pensionskassen, Unternehmen, Staatsfonds, Banken und Kirchen.
Sollte wirklich die Kirche als Organ Teile ihres Vermögens bei BlackRock anlegen, widerspräche das komplett dem Verständnis eines ethischen Religionsträgers.
Insgesamt lohnt sich das Geschäft. Allein im dritten Quartal 2021 hat Blackrock einen Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar eingefahren.
Wer die Rechnung zahlt, dessen Musik wird gespielt – Teil 3!
Nicht weiter verwunderlich ist dabei die Einflussnahme auf weitere Tätigkeitsfelder.
In 2012 erhielt BlackRock ein Beratungsmandat für die Europäische Zentralbank während der Griechenland-Krise.
Auch im Zuge der jüngsten Stresstests der Bankenaufseher in Europa war Blackrock beteiligt.
Noch verwunderlicher ist zudem, dass die Firma in die Bewertung der Nachhaltigkeit deutscher Banken eingebunden war.
Kritiker halten Blackrock weiter vor, bewusst die Altersvorsorge zum eigenen Vorteil zu privatisieren. Dies passiert durch die Zusammenarbeit mit Behörden und durch Einflussnahme auf die Regulierung. In den Gesprächen der Ampelkoalition nach den Bundestagswahlen 2021 wird konkret die Aktienrente aufgegriffen. Dabei soll ein Teil der Beiträge der Gesetzlichen Rentenversicherung aktienbasiert angelegt werden. Es dürfte iShares ganz weit vorn mit dabei sein.
Dummes Geld – ganz schön schlau!
So sehr ich den Gedanken über ETFs einfach und kostengünstig Geld anzulegen mag, existiert doch ein seltsamtes Gefühl, ob das nicht zu simpel gedacht ist. Die Logik und Argumente aller ETF-Anhänger sind sehr gut nachvollziehen. Und sie sind fast alle richtig. Nennen will ich hier nur:
- ca. 80 Prozent der aktiven Investmentsfonds erzeugen weniger Rendite als der Vergleichsindex,
- fast alle Dienstleister, die Fonds vermitteln, nehmen immer noch Ausgabeaufschläge (Provision) oder eine viel zu hohe Betreuungsgebühr und
- die Gesamtkostenquote (TER) aktiver Fonds ist im Vergleich zu ETFs hoch.
All dies sind gute Argumente. Vielen Anhängern aktiven Investments würden bestimmt Gegenargumente einfallen. Es soll hier jedoch nicht um ein ETF-Bashing gehen!
Wenn wir zu unserer These der Einleitung zurückkommen, könnte eine Erkenntnis lauten: Jede unserer Handlungen hat Konsequenzen! Egal, ob im Konsum, in der Mobilität oder bei den eigenen Finanzen. Und ebenso hat es Folgen, wenn Sie ETF-Anteile der Anbieter iShares, Vanguard, Lyxor, State Street und viele mehr kaufen.
BlackRock
BlackRock ist aktuell Miteigentümer in 18.000 Unternehmen der Finanz-, Automobil-, Rüstungs-, Zement-, Agro-, Pharmabranche und vielen mehr in den USA, in Kanada, Großbritannien, in der Europäischen Union, in Australien, Neuseeland, Hongkong, in Mittel- und Südamerika, in Israel, Saudi-Arabien, Japan und der restlichen Welt.
Finanzbranche
BlackRock, Vanguard und State Street sind die größten Eigentümer bei den weltweiten westlichen Finanzkonzernen. Viele Banken weltweit finanzieren Rüstungsprojekte und investieren in selbige Konzerne. Alle iShares Anleger:Innen sind ganz bei vorn dabei.
So halten sie mindestens 30,46 Prozent JPMorgan Chase und zusammen mit Warren E. Buffett /Berkshire Hathaway Inc. mindestens 27,44 Prozent an der Bank of America. – Warren E. Buffett /Berkshire Hathaway Inc. muss in diesem Zusammenhang genannt werden, weil die obigen drei an Berkshire Hathaway Inc. mindestens 35,42 Prozent halten.
In Deutschland ist BlackRock beispielsweise an der Deutschen Bank und der Commerzbank beteiligt. Beide Banken gehören mit der DZ Bankengruppe zu den größten Rüstungsfinanzierern Deutschlands.
Energiebranche
BlackRock zusammen mit Vanguard und State Street sind Großaktionäre der weltweiten Ölkonzerne. So halten diese derzeit mindestens 31,75 Prozent an ExxonMobil. An Chevron (drittgrößter Ölkonzern) halten diese drei aktuell mindestens 27,34 Prozent. Auch hier wird die Zielrichtung zu Rendite und Dividenden klar formuliert sein. Von einer Absprache unter den Anteilseignern ist auszugehen.
Rüstungsindustrie
BlackRock mit iShares ist größter Investor in westliche Rüstungskonzerne. Ein Beispiel: Zusammen mit Vanguard und State Street hält BlackRock mit iShares aktuell mindestens 40,65 Prozent am größten Rüstungskonzern der Welt Lockheed Martin. 40,65 PROZENT! Bei Boeing – dem zweitgrößten Rüstungskonzern der Welt – sind es 20,25 Prozent. Die Ziele sind dabei eine ansprechende Rendite und Dividendenausschüttungen. Erreichen können das Rüstungskonzerne durch den Verkauf ihre Güter.
Diverse Branchen
Wir könnten hier beliebig so weitermachen. Nestle, Google (Alphabet als Mutterkonzern von google), Apple, Deutsche Börse, Deutsche Wohnen, Linde und viele mehr dürfen sich glücklich schätzen (Achtung: Ironie) BlackRock, Vanguard und State Street ihre Eigentümer nennen zu dürfen.
Schattenbanken
Die Zentralbank der Zentralbanken „Bank for International Settlements“ stuft BlackRock als sogenannte Schattenbank ein. Trotz des bankenähnlichen Geschäftes gilt sie rechtlich nicht als Bank. Entgegen einer Bank agiert eine Schattenbank vollkommen unreguliert. Mit Sitz in der Finanzoase Delaware zahlen sie minimale Steuern und vergeben (hochverzinste) Kredite innerhalb ihres Konzerns. So mindern sie den zu versteuernden Gewinne der kreditnehmenden Tochtergesellschaften in anderen Ländern.
Ein gesellschaftlicher Nutzen fehlt komplett.
Beratungsmandate
BlackRock (als Schattenbank) bekommt seit Jahren Beratungsmandate bei westlichen Regierungen und Zentralbanken. Die Europäischen Zentralbank wurde 2015 zur ‚Lockerung der Kreditvergabe und der Geldpolitik allgemein‘ beraten. 2017 wurde die Europäische Kommision beim ‚europaweiten persönlichen Altersvorsorgeprodukt‚ unterstützt. Ganz frisch aus 2020 ist das Mandat zu den EU Nachhaltigkeitsregeln im Bankensektor.
Fazit zu BlackRock
So sehr ich mir eine einfache Anlagewelt über ETFs wünsche – sie ist leider zu einfach gedacht. Diverse Medienberichte, gepaart mit den riesigen Eigentumsanteilen an Unternehmen in der ganzen Welt lassen nichts Gutes über den iShares Mutterkonzern Blackrock erahnen. Der konsequente Schritt ist, dass Sie sich von Ihren ETFs im Depot verabschieden! Facing Finance und urgewald untermauern dies in ihrem Bericht vom 10.12.2021. Rüstung im Portfolio finden wir demnach ebenso beim ETF-Anbieter Amundi.
Wollen Sie unbedingt in der passiven Welt bleiben, dann gibt es eine Handvoll wirklich nachhaltiger Indizes und ETFs (NAI, GCI, ÖkoDAX, …). In allen anderen Fällen bietet die Welt des aktiven Investments nicht viele aber dennoch einige sehr gute Lösungen.
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