Aktienrente

Aktienrente

 Aktienrente – das Wichtigste in Kürze

  • 2020 gab es in Deutschland 56 Millionen Erwerbstätige. 2035 werden es etwa 46 Millionen sein.
  • 2020 waren in Deutschland 16 Millionen Bürger 67 Jahre und älter. 2035 werden es circa
    20 Millionen sein.
  • Der Bundeszuschuss aus Steuermitteln beträgt 2022 82 Milliarden Euro. Der Trend ist hier nicht unser Freund. (Quelle: Deutsches Institut für Altersvorsorge)
  • 1889 wurde die Gesetzliche Rentenversicherung (GRV) eingeführt. Bis 1950 erreichten wenige das Rentenalter. Dies sieht heute ganz anders aus. Die GRV, in der immer noch geltenden Form, ist ein Relikt der Vergangenheit.
  • Mit der künftigen Aktienrente, wird 2023 ein Kapitalstock in Höhe von zehn Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.

Alles neu macht bekanntlich der Oktober 2022? Sollen Sie denken.

Aktienrente soll die Rettung der GRV sein

Allein diese Zahlen lassen Aufhorchen. Aktuell fließt mehr als ein Fünftel des Bundeshaushaltes als Zuschuss in die Gesetzliche Rentenversicherung – Tendenz steigend.
Die deutsche Sozialversicherung steht auf fünf Säulen. Neben der Rentenversicherung steckt auch die Pflegeversicherung in einer tiefen Rezession. Kein Politiker traut sich an eine Reform der Rentenkasse ran. Inwieweit die Aktienrente dazu in der Lage ist, die Kohlen aus dem Feuer zu holen, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Anspruch und Wirklichkeit einer Aktienrente

Die zwölf Seiten des Sonderpapiers für die Koalitionsverhandlungen der Ampelkoalition sind verfasst. Ein Punkt davon greift den Einstieg in eine ‚teilweise Kapitaldeckung‘ der Gesetzlichen Rentenversicherung auf. Dies soll der Retter des Generationenvertrages sein. Das damit einhergehende Umlageverfahren – wie es seit 1889 besteht – wird damit ad absurdum geführt.

Nun ist die Aktienrente beschlossen. Sie kommt im kommenden Jahr. Ähneln soll sie dabei dem skandinavischem Modell. In den Gründzügen macht sie dies nicht. Der schwedische Pensionsfonds legt Gelder aus Einnahmen und Überschüssen an. Das deutsche Modell wird kreditfinanziert sein. Dabei werden doch jedem Privatanleger Wertpapiergeschäfte auf Kreditbasis abgeraten.

Ab 2030 sollen die Erträge in die Rentenkasse fließen. Lassen Sie mich Ihnen ein einfaches Rechenbeispiel geben. Werden in 2023 zehn Milliarden Euro angelegt, stehen im Jahr 2030 bei jährlich sechs Prozent Rendite etwas mehr als 15 Milliarden Euro zur Verfügung. Jährlich fließen dagegen fast 100 Milliarden Euro an Steuergeldern in die GRV. Inwieweit fünf Milliarden Euro einmalig die Kasse stützen, bleibt fraglich.
Gehen wir überdies von einer Dividendenrendite in Höhe von fünf Prozent aus (das ist schon hoch gegriffen), dann würden jährlich 500 Millionen allen Rentnern zur Verfügung stehen. Besser als nichts!

Ursprung der Idee einer Aktienrente

Vorbilder für eine Aktienrente

Länder wie beispielsweise die Niederlande, die Schweiz und Schweden gehen als Beispiel voran. Schweden betreibt seinen Staatsfonds seit 21 Jahren erfolgreich. Über diesen langen Anlagehorizont hat der Staatsfonds etwas mehr als eine Billionen Euro investiert und angelegt. Mit einer rund 70%igen Aktienquote erzielte der Fonds eine mittlere sechsprozentige Rendite – pro Jahr.

Die Aktienrente rettet uns vor uns selbst

Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Die Aktienrente ist ein Schritt in die richtige Richtung. Sie wird nur leider der berüchtigte Tropfen auf dem heißen Stein bleiben.

Der Fonds für die Aktienrente soll über Kredite des Bundes gespeist werden. Da ersterer selbst in der öffentlichen Hand liegt, wird von keiner weiteren Schuldenaufnahme gesprochen. Gemäß des Prinzips ‚linke Tasche – rechte Tasche‘ wird so keinem etwas weggenommen.

Der Weg der Eigenverantwortung wäre statt einer gesetzlichen Aktienrente sinnvoller. Jede Person, die  sich ihrer persönlichen Verantwortung bewusst ist, könnte über die Anlage in aktive oder passive Fonds den gleich bis besseren Effekt erzielen.

Die Aktienrente ist ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Die Aktienrente – Im Westen nichts Neues

Riester und Rürup

Ein reformiertes Rentensystem in Deutschland hat 2002 die Riester-Rente und 2005 die Rürup-Rente hervorgebracht. Mit der Absenkung des Rentenniveaus wurden die künftigen Verkaufsschlager legitimiert. 98 Prozent der Produkte wurden als reine Garantieprodukte verkauft. Die wenigen investmentbasierten Ansätze von Union Investment und DWS waren so kompliziert konzipiert, dass die Vorteile der klassischen Geldanlage in der Rentenphase verloren gehen. Dieser erste Versuch eines Ansatzes einer deutschen Aktienrente ist nicht gelungen. Die ersten Versicherer verabschieden sich nach und nach von der Riester-Rente.

Staatliche Fonds wagen sich an den Kapitalmarkt

Orientierung über die Vermögensanlage soll ein anderer staatlicher Fonds geben. Seit 2017 besteht der Kenfo. Das ist der Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung. Die Erträge des Stiftungskapitals
(24 Milliarden Euro) sollen für Suche und Betrieb eines atomaren Endlagers in Deutschland aufkommen.
Der Kenfo schließt dabei selbst Investments in Kernenergie aus. Er ist an langfristigen Investments interessiert, die nachhaltig ihre Erträge erzielen.
ESG-Kriterien finden in der Anlageauswahl Berücksichtigung. In kontroverse Geschäftsfelder soll der Fonds nicht investieren. Diese Anlage könnte tatsächlich ein wenig Orientierung geben. Eine 37%ige Aktienquote wird der Idee einer langfristigen Anlage allerdings nicht gerecht. Darüber hinaus hielt der Fonds 2020 53 Prozent Anleihen. Aus einem Motiv der Vorsicht heraus ist dieses Anlagekonzept nachvollziehbar. Mittel- bis langfristig erfolgt so kein Inflationsausgleich. Eine Aktienrente müsste einen höheren Aktienanteil haben.

Darüber hinaus gibt es zwei Pensionsfonds für Bundesbeamte. Das Kapital wird von der Bundesbank angelegt. Rheinland-Pfalz und deren Beamtenversorgungsfonds gelten als warnendes Beispiel. Dieser wurde wegen Kapitalbedarf aufgelöst.

Aktienrenten gibt es bereits

In jedes Finanzkonzept gehört das Fondsdepot und die Fondspolice. Diese sind als reine Anlageprodukte zu verstehen und erfüllen damit bereits jetzt die Anspüche einer Aktienrente.

Fondsdepot und Fondspolice

Unser Fazit zu einer Aktienrente

Das Allheilmittel wird die Aktienrente nicht werden. Der Gedanke dahinter ist gut und richtig. Inwieweit die öffentliche Hand ein derart großes Projekt erfolgreich umsetzt, bleibt abzuwarten.

Die ursprünglichen Pläne sahen eine individuelle Zusatzrente für jeden Rentner vor. Davon wird in der Umsetzung nichts zu finden sein. Die Erträge fließen dem Bundeszuschuss zu und verringern diesen.

Wo und wie das Geld angelegt wird, ist überdies eine gute Frage. Sollte BlackRock gute Lobbyarbeit betreiben, dann werden ETFs von iShares als Anlageinstrument relevant werden. Das hat dann nur leider nichts mit Nachhaltigkeit zu tun.

Viele Argumente der Kritiker der Aktienrente sind sehr gut nachvollziehen. Gerade die Frage der Finanzierbarkeit wird uns wohl länger beschäftigen.
Andere kritische Stimmen bezüglich der Sicherheit der Anlage können entspannt gesehen werden. Klassische Geldanlage ist keine Spekulation. Es ist wohl das Sicherste überhaupt, in die weltweit größten Unternehmen zu investieren.

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Wie lege ich mein Geld an?

Wie lege ich mein Geld an?

Eine gute Geldanlage ist stets Teil eines gesamten Finanzkonzeptes. Für sich allein stehend, ist Vermögensaufbau gut, jedoch in vielen Fällen zu kurz gedacht. Sparziele und Konsumwünsche liegen unterschiedlich weit in der Zukunft. In Abhängigkeit vom zeitlichen Horizont muss das Risiko der Anlage angepasst werden.

Freie Liquidität und Vermögen sollte über ein Depot angelegt werden. Darüber hinaus ergibt ein gewisser Absicherungsrahmen Sinn. Beispielsweise sollte ein Schaden von der Haftpflicht beglichen werden und eben nicht von den Rücklagen für die eigenen vier Wände.

Die individuell beste Lösung für Ihre Geldanlage ist der aktive Investmentfonds und der passive ETF. Es gilt, die Vor- und Nachteile beider Anlageformen zu kennen.

Wie lege ich mein Geld an?

Die obige Grafik der Bundesbank zeigt die Verteilung des Geldvermögens der privaten Haushalte in Deutschland. Demnach sollten sich viel mehr Menschen die Frage ‚Wie lege ich mein Geld an?‘ stellen. Die Anlagearten waren in der Vergangenheit schon eine Katastrophe und werden es zukünftig wohl weiter sein.

Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges gab es in Deutschland nie reale Negativzinsen. Bis circa 2010 haben Sie Zinsen auf Sparbücher und Tagesgeldkonten bekommen. So entwickelte sich der Glaubenssatz eines risikolosen Zinses, der immer existiert. Deswegen liegt der Großteil des deutschen Geldvermögens als Bareinlage auf Konten oder in Versicherungsprodukten mit Garantien.

Positive reale Zinsen gibt es seit zwölf Jahren nicht mehr. Mit der aktuell steigenden Inflation und den zaghaften Bemühungen der Zentralbank diese einzufangen, sollten Sie sich mit dem Thema Geldanlage beschäftigen.

Geld anzulegen, ist einfach, wenn Sie einfache Regeln befolgen. Missachten Sie diese, bekommt ein Investment eine spekulative Note.
Werden die Regeln der Geldanlage beachtet, ist es eine überaus sichere Angelegenheit. Die Frage ‚Wie lege ich mein Geld an?‘ kann dann mit Freude und ein wenig Spannung beantwortet werden.

Nicht ohne meinen Notgroschen

Der Volksmund spricht sich für zwei bis drei Nettogehälter als Liquiditätsreserve aus. Je nach individuellem Sicherheitsempfinden kann dies etwas geringer oder größer ausfallen. Wichtig ist, dass ein Notgroschen stets existiert. In allen anderen Fällen werden im Notfall die weiteren Sparziele herhalten müssen, um den kurzfristigen Liquiditätsbedarf zu decken.

‚Wie lege ich mein Geld an?‘ ist in dem Fall die falsche Frage. Beantwortet werden kann diese nur mit ‚garnicht‘. Selbst mit der aktuellen Inflationsentwicklung müssen Sie in den sauren Apfel beißen, dass ein Notgroschen real keine Zinsen abwirft. Er liegt auf dem Tagesgeldkonto und wartet geduldig auf seinen Einsatz. Und dieser wird kommen irgendwann.

Meine persönlichen Ziele

Um der Frage ‚Wie lege ich mein Geld an?‘ nachgehen zu können, werden Sie zuerst Antworten für Ihre persönliche Ziele und Wünsche geben. Das können klassische Dinge aus unserer Konsumwelt sein. Es kann aber auch passives Einkommen, eine Fortbildung, die Auszeit mit den Kindern und vieles mehr sein, wofür es lohnen kann Geld zurückzulegen.

Diese verschiedenen Ziele und Wünsche sind dann mit Zeithorizonten versehen. Und eben diese zeitliche Frist bestimmt die Zusammensetzung einer Geldanlage. Nicht mehr und nicht weniger.

Die folgenden zwei theoretischen Modelle unterstützen Sie bei der Annäherung an die Antwort auf die Frage ‚Wie lege ich mein Geld an?‘.

Wie lege ich mein Geld an? – Antwort 1: das Anlagedreieck

Mit viel Pathos hat das magische Anlagedreieck nichts zu tun. Die gesamte Magie liegt lediglich in der Einhaltung der einfachen Logik hinter diesem Modell.
Die klassische Geldanlage bewegt sich immer im Spannungsfeld zwischen Sicherheit/Volatilität, Verfügbarkeit/Liquidität und Rentabilität. Das ursprüngliche Modell ist das blaue Dreieck in der unteren Grafik. Die Ergänzung des Anlagedreiecks um den Anlagehorizont ergibt noch mal mehr Sinn.

Stellen Sie sich einen imaginären Punkt innerhalb des Anlagedreiecks vor. Dieser Punkt kann sich frei zu den Rändern oder Ecken des Anlagedreiecks bewegen. Somit wählen Sie gedanklich eine Präferenz für Ihre Geldanlage. Ihre Anlage kann beispielsweise sicher sein und nicht zur selben Zeit rentabel und verfügbar.

Die durchschnittlichen Renditeangaben sind bewusst konservativ gewählt. Eine mathematische Herleitung würde hier den Rahmen des Beitrages und vermutlich der Website sprengen. Daher verzichten wir auf diese und machen mit der Definition der drei Ecken weiter.

Wie lege ich mein Geld an? – sicher!

Mit Sicherheit im Anlagedreieck ist die Erhaltung des Vermögens gemeint. Sicherheit wird immer wieder mit Garantien und Verwahrung der Ersparnisse auf Sparbücher und Tagesgeldkonten in Verbindung gebracht. Beides hat wenig bis nichts damit zu tun.
Ersparnisse, die Sie zehn Jahre auf dem Konto liegen lassen, sind hoch liquide. Sie sind nur leider nicht sicher. Über einen Anlagehorizont von zehn Jahren verliert Ihr Geld zwischen 20 und 30 Prozent an Wert. Mit der aktuellen Inflationserwartung dürfte das Risiko schnell auf 50 Prozent ansteigen.
Sicherheit kann daher trügerisch sein. Sie kann nur durch die Streuung des Vermögens (Diversifizierung) erreicht werden. Gemäß des Anlagedreiecks kann über den Anlagehorizont/die Haltedauer eine hohe Sicherheit in die Geldanlage erzeugt werden. Die Darstellung unten zeigt die historische Wahrscheinlichkeit über die lange Frist einen Verlust mit Aktien einzufahren.

Wie lege ich mein Geld an? – verfügbar!

Unter Liquidität einer Anlage versteht man, wie schnell ein investierter Betrag wieder zu Bargeld oder Bankguthaben umgewandelt werden kann. Je kürzer dieser Umwandlungszeitraum ist, umso liquider ist die Vermögensanlage.
Verfügbarkeit – im Anlagedreieck – heißt vor allem Flexibilität. Sie sollten jederzeit über all Ihre Gelder verfügen können. Der zeitliche Horizont der Anlage orientiert sich an der theoretischen Frist der Umsetzung Ihrer persönlichen Ziele.
Lassen Sie uns ein Beispiel skizzieren. Sie möchten Geld ansparen, um in fünf Jahren eine Fortbildung zu beginnen. Die Fristigkeit Ihres Ziel bestimmt nun wie die Anlage intern zusammengesetzt sein darf.

Wie lege ich mein Geld an? – rentabel!

Die Rentabilität beschreibt den Ertrag, der aus einer Investition resultiert. Erträge können durch Dividenden, Zinszahlungen, Wertsteigerungen (Kursveränderungen) oder sonstige Ausschüttungen erzielt werden.
Häufig wird eine rentable Geldanlage (wie ein Fonds oder ETF) als wenig sicher empfunden. Sicherheit ist in diesem Kontext eine irreführende Vokabel. Richtiger müsste sie Schwankungsbreite oder Volatilität heißen.
Sie verleihen Ihrem Geld maximale Sicherheit, indem Sie es auf die 100 oder 1000 größten Unternehmen der Welt verteilen. Über die Mittel- und Langfristigkeit Ihrer Geldanlage gleichen Sie die Schwankungen des Aktienmarktes aus. Dies zeigt die Grafik oben sehr gut. Und die Zeit geben Sie mit Ihren persönlichen Zielen und Wünschen vor.

Erstmalig haben wir in Deutschland die Situation, eine reale Negativverzinsung auf Konten verzeichnen zu müssen. Das gabe es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht. In den vergangenen 70 Jahren konnten Sparer:Innen immer Guthabenszinsen auf Sparbüchern erwarten. Darin liegt begründet, dass fast 70 Prozent der Vermögen der privaten Haushalte in schlecht oder gar nicht verzinsten Anlagen liegen. Seit zehn Jahren existiert dieser risikolosen Zins nicht mehr. Umso mehr rückt das Thema Geldanlage beziehungsweise die Logik des Anlagedreiecks in den Vordergrund.
Die aktuelle Situation an den Finanzmärkten rückt die Erwartungen an Renditen in ein richtigeres Licht.

Wie lege ich mein Geld an? – Antwort 2: die vier klassischen Anlagemärkte

Kapitalmärkte - Negativzinsen vermeiden!

Bevor Sie die vier klassischen Anlagemärkte kennenlernen, hilft eine übergeordnete Einordnnung. Es gibt drei unterschiedliche Kapitalmärkte. Diese werden farblich in schwarz, grau und weiß unterteilt.
Der schwarze Kapitalmarkt definiert sich durch Steuerhinterziehung, Drogenhandel und vieles mehr in dieser Richtung. So etwas machen wir nicht!

Auch der graue Kapitalmarkt beantwortet nicht die Frage, wie ich mein Geld anlege. Die Farbe steht für undurchsichtig und eben all das, was Sie bei einer Anlage vermeiden möchte. Geschlossene Beteiligungen zu Schiffs-, Film-, Immobilienfonds und Containerbeteiligungen finden Sie unter diesem Namen zusammengefasst. Die Renditen können durchaus attraktiv sein. Das Insolvenzrisiko ist jedoch Ihr ständiger Begleiter. Die einzelnen Geschäftsmodelle zu durchschauen, ist auswändig. Prokon ist ein namenhaftes Beispiel für diesen Kapitalmarkt und weshalb wir soetwas nicht machen.

Der weiße Kapitalmarkt ist stark reglementiert. Alle Informationen müssen sofort verfügbar sein. Die vier obigen Anlagemärkte gehören hierher. ‚Wie lege ich mein Geld an?‘ wird genau hier beantwortet. Der folgende Abschnitt geht darauf ein.

Die vier klassischen Anlagemärkte

Die Anlage in diesen Märkten erfolgt im Wesentlichen über das Instrument eines Fonds. Sie können passive ETFs (exchange traded fund) oder aktive Investmentfonds nutzen. Auf Grund der aktuellen Marktsituation scheidet der Geldmarkt zur Geldanlage aus; ebenso der Immobilienmarkt. Nach der Finanzkrise, die als Folge der Immobilienkrise in den USA entstand, reglementierte der Gesetzgeber offene Immobilienfonds nach. Diese müssen zwei Jahre nach dem Kauf gehalten werden und der Verkauf muss zwölf Monate vorher angezeigt werden. Aus Flexibilitätsgründen erscheint dies unattraktiv.

Es verbleiben für die Beantwortung der Frage ‚Wie lege ich mein Geld an?‘ der Anleihen- und Aktienmarkt. Langfristige Ziele können über einen monatlichen Sparplan und Einmalanlagen bespart und erreicht werden. Aktienfonds eignen sich dafür am Besten.
Für die Zielerreichung im mittelfristigen Zeithorizont sind reine Anleihenfonds in der aktuellen Zeit quatsch. Auf Grund des geringen Zinsniveaus in den Industrieländern und der hohen Inflation sind dies unrentabel. Anleihen werden maximal als Beimischung in Mischfonds (sogenannte Multi-Asset-Fund) genutzt, um das Gesamtrisiko der Anlage zu senken. Eben diese variieren je nach Marktlage die Quote zwischen Anleihen und Aktien. Damit verringern sie das Risiko und lassen Gelder planbarer zur Verfügung stehen. Manche Mischfonds legen ein Teil des Fondsvolumens in Gold an. Dies wird immer noch als Krisenwährung verstanden. Und gerade in schwierigeren Marktphasen fließen Geldströme aus Aktien zurück in Gold.

Wie lege ich mein Geld an? – Vermögenswerte

In der Literatur spricht man von realwertgesicherten Vermögenswerten. Dies sind Immobilien und Aktien. Manche zählen auch Gold dazu. Für mittel- und gerade langfristige Sparziele sind diese Assets sehr gut geeignet.

Immobilien als sogenanntes Betongold können als Vermietungsobjekt Sinn ergeben. Die selbstgenutzte Immobilie ist eher dem persönlichen Luxus zuzuordnen.
Aktien sind langfristig die rentabelste Anlage. Da ein Aktien das handelbarste (fungibelste) Element von Wirtschaft ist, können sie kurzfristig stark schwanken. Im Rahmen des aktuellen Inflationsszenarios haben Aktien gegenüber Immobilien sogar noch die Nase vorn.

Die Inflation wirkt sowohl bei Immobilien als auch bei Aktien nominal entschuldend; sofern eine Restschuld bei Immobilien besteht oder Unternehmen offene Kredite haben. In beiden Fällen findet eine Entschuldung in den Büchern statt. Das ist schön, bringt real aber garnichts. Unternehmen, die in ihrer Branche eine gewissen Preisbildungsmacht haben, können die Preissteigerungen sofort an die Kunden:Innen weiterreichen. Somit findet bei einem Aktieninvestment auf Unternehmensseite auch real eine Entschuldung statt. Die höheren Preise führen zu steigenden Umsätzen und Gewinnen.

Ein letztes Wort zu Gold. Manche Mischfonds halten einen gewissen Anteil des Gesamtvermögens in Gold. Das ist schlüssig und nachvollziehbar. Abseits dessen bleibt dennoch zu berücksichtigen, dass Edelmetalle nur den Wert haben, der ihm beigemessen wird. Es besteht kein innerer Wert oder eine Wertschöpfung. Daher ist es kein Vermögenswert im engeren Sinne.

Wie lege ich mein Geld an? – Antwort 3: am Besten nachhaltig

Der verlinkte Text beleuchtet detailliert wie Geldanlage wirklich nachhaltig geht. Abschließend erfahren Sie mehr zum übergeordneten Thema.
Geld wirkt in dieser Welt und ist damit wohl die größte Stellschraube. Weil Finanzen einen derart großen Einfluss haben, sollte eine Anlage stets nachhaltig sein. Diese Entscheidung ist ganz klar moralisch zu bewerten. Wir als Menschen sind die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten, die zwischen Gut und Schlecht unterscheiden können. Die Fähigkeit ethisch zu differenzieren, ist manchen leider abhanden gekommen. Umso mehr sollten wir bei der Geldanlage den moralischen Kompass einnorden.

Die Inflation und ihre Auswirkung auf Geldanlagen

Die Inflation und ihre Auswirkung auf Geldanlagen

Die Weihnachtsvorlesung zur Inflation von Herrn Prof. Dr. Dr. Hans-Werner Sinn vom 20.12.2021 veranlasste uns zu diesem Beitrag. Dieser ist dabei eng an die Vorlesungsinhalte angelehnt. Wir haben uns erlaubt, diese ein wenig einzukürzen und um den Bereich der Geldanlage in der Schlussfolgerung zu ergänzen.

Persönlich schätze ich Herrn Prof. Dr. Dr. Sinn sehr. Sein Scharfsinn und die detaillierten Analysen lassen Aufhorchen, geben Denkanstöße und mahnen – in diesem Fall – zur Sorge. Wieso die jetzige Situation als herausfordernd zu bewerten ist, leitet er sehr gut her.

Das Video ist hier verlinkt. Die Inhalte sind im Beitrag zusammengefasst.

Die Inflation und ihre Auswirkungen auf Geldanlagen! – das Wichtigste in Kürze

  • Die Folgen der Finanz-/Immobilienkrise nach 2008 mit all den Anleihenkäufen der Zentralbanken und die Finanzierung der Pandemie und ihre Folgen haben die Geldmenge versechsfacht.
  • Der gestiegenen Geldmenge allein wäre einfach entgegenzuwirken. Die Europäische Zentralbank könnte die Zinsen anheben und so Liquidität wieder abziehen. Die verringerte Nachfrage nach ’neuem Geld‘ würde die Inflation senken.
  • Zwei Faktoren lassen diese Lösungen schwer erscheinen. Einerseits ist die Schuldensituation in vielen europäischen Ländern kritisch. Andererseits stecken die nationalen Banken in einer Liquiditätsfalle, weshalb die Geldmenge unter hohen Verlusten abfließen müsste.
  • Realwertgesicherte Titel sind erforderlich, wenn Sie Ihr Vermögen erhalten wollen. Das Modell der vier klassischen Kapitalmärkte wird noch wichtiger zu berücksichtigen, um Gelder sicher anzulegen.
  • Die Teile Ihres Vermögens, welche erst mittel- und langfristig zur Verfügung stehen müssen, sollten angelegt werden. Das kann in aktiven Investmentfonds oder passiven ETFs erfolgen. Als sicherheitsorientierte:r Anleger:In können Sie Mischstrategien wählen, die das Risiko eines Aktienmarktes stark reduzieren.

Wenn Sie mehr wissen möchten, lesen Sie gern weiter. Für alle weiteren Fragen und Anliegen nutzen Sie gern unser Kontaktformular.

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Die wundersame Geldvermehrung

Die Geldmenge der Zentralbank im Euroraum (Fachtermini: M0 als Bargeld und Girokonten der Banken bei der Zentralbank) ist in der Zeit von 2008 bis 2021 von einer Billionen Euro auf sechs Billionen Euro angewachsen. Ende 2019 und damit vor dem Beginn der Pandemie lag die Geldmenge bei 3,2 Billionen Euro.

Besonders wichtig ist dabei zu erwähnen, dass der Geldüberhang im dritten Quartal 2021 bei 4,9 Billionen Euro lag im Vergleich zum Juni 2008. Für ein mögliches Inflationsszenario ist dieser Fakt entscheidend. Dies bedeutet, dass zwei Drittel des Geldes bei den nationalen Banken auf den Einlagekonten beim Eurosystem liegt.

Die Geldmenge bei den nationalen Banken (M1 als Bargeld und Sichteinlagen bei Banken) liegt dagegen lediglich bei 1,1 Billionen Euro. Wegen der Differenz zwischen M0 und M1 spricht Herr Prof. Sinn von der Liquiditätsfalle bei den nationalen Banken.
Im Vergleich zur USA ist im Euroraum die Geldmenge fast doppelt so stark gestiegen.

Dabei könnte die Europäische Zentralbank doch einfach die Zinsen anheben, das viele Geld wieder einsammeln und der Inflation entgegentreten. So einfach ist es leider nicht. Die Europäische Zentralbank hat sich ihrer Handlungsmöglichkeiten selbst beraubt. Die Bremse einer Inflation ist defekt.

Die Zerstörung der Inflationsbremse

Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank dient der Inflationssteuerung. Die Inflation ließ in den letzten Jahren lange auf sich warten. Somit blieb die Geldpolitik – mit einem sehr niedrigen Leitzins und dem groß angelegten Kauf von Staatsanleihen – locker. Diese beiden Elemente der Geldmengensteuerung führen zu zwei Tatbeständen.

  • Die Schuldenstaaten wollen keinen Zinsanstieg. Würden diese auch nur leicht steigen, wäre eine Neuverschuldung schnell zwei bis dreimal so teuer.
  • Der zweite Grund ist nicht trivial. Die nationalen Banken kämen in Schwierigkeiten. Der Rückverkauf der Staatsanleihen an die Europäische Zentralbank würde die Kurse der Anleihen absinken lassen und zu einem Verlust in den Bilanzen der Banken führen. Die Eigenkapitaldecke der Banken ist in der Regel gering, sodass diese in Schwierigkeiten kommen würden.

Nach dem Beginn der Käufe der Staatspapiere stiegen deren Kurse, weil die Zentralbank die Nachfrage danach künstlich erhöhte. Ausschüttungen führten zu realen Gewinnen. Das weitere Kapital flüchtete in Aktien und Immobilien. Um die Tragweite des Problems zu verstehen, versinnbildlichen wir uns noch einmal die Zahlen. Die Zentralbank hat nahezu 4,9 Billionen Euro an Staatsanleihen aufgekauft. Das sind 4.900 Milliarden Euro. Hier zeigt sich die gesamten Schwierigkeit und die Herausforderung für die Europäische Zentralbank.
Die beiden Inflationsbremsen (Steigerung der Zinsen und Rückkauf der Staatsanleihen) dürften nur bei einem sehr radikalen Kurs der Europäischen Zentralbank zum Zuge kommen. Die Folgen wären Zahlungsschwierigkeiten bei Staaten und nationalen Banken.

Die Inflation lässt sich also schwierig abbremsen. Woher kommt sie eigentlich?

Die Anstoßeffekte einer Inflation

Ausgelöst wird die Inflation durch einen Überhang der Nachfrage über das Angebot. Die lockere Geldpolitik allein ist nicht ursächlich für eine Inflation; sie erschwert nur das Abbremsen selbiger.

1. Die Flucht in das Betongold (Immobilien): Seit vielen Jahren steigen die Preise der Bestandsimmobilien. Folglich wurden immer mehr Neuimmobilien gebaut, anstatt teurer Altbauten zu erwerben. Die Bauindustrie erlebte einen gewaltigen Wirtschaftsboom. Die hier entstandene Inflation zählt nicht zur Konsumgüterinflation.

Produktionsfaktoren wie Arbeitskräfte und Material wurden anderen Sektoren der Wirtschaft entzogen. Dies führte zu Preissteigerungen bei verschiedensten Vorprodukten und das eben auch in ganz anderen Wirtschaftszweigen als in der Bauindustrie.

2. Die Finanzierung der Staaten und der EU mit billigen EZB-Krediten: Der Anreiz für billige Schulden war und ist sehr groß. Weil auch die Erwartung groß war und ist, dass die Politik des günstigen Geldes lange Bestand haben wird.

Staatsverschuldung bedeutet Dampf im System. Der Staat entzieht dem Privatsektor keine Steuern, um das Geld anderswo zu verausgaben. Er nimmt scheinbar niemandem etwas weg und gibt dabei Geld aus. Er finanziert Sozialleistungen oder kauft Autobahnen beziehungsweise lässt diese bauen. Somit entsteht eine gesamtwirtschaftlich hohe Nachfrage nach verschiedensten Gütern.

3. Lockdown und Quarantäne: Die Pandemie grassiert noch immer. In Folge dessen werden Firmen und vor allem Häfen geschlossen. Hier wird es wichtig und kritisch! Viele Vorprodukte, die wir Europäer für unsere Endprodukte benötigen, kommen mittels Containerschiff aus den Schwellenländern China oder Indien. Häfen sind teilweise durch Quarantänemaßnahmen blockiert. Schiffe müssen zwei Wochen auf See warten bevor sie in den Häfen ihre Ladung löschen und aufnehmen dürfen. Dies führt zu einer Angebotsverknappung in Europa.

Die Inflation ist schon mit großer Macht zugange

Nach aktuellen Daten von Eurostat liegt die Inflation im Euroraum bei 4,9 Prozent; in Deutschland etwas höher bei 5,2 Prozent; in den USA bereits bei 6,9. Die Absenkung der Mehrwertsteuer in Deutschland wird einen Einfluss auf die Inflation haben. Dieser ist als gering einzustufen.

Geldentwertung

Manche mögen die aktuelle Inflation noch zu den temporären Objekten zählen. Noch deutlicher wird es, wenn wir auf einen anderen Preisindex schauen. Das ist der, der gewerblichen Erzeugerpreise.

Was gewerbliche Erzeugerpreise sind, lässt sich am Besten am Konsumgüterpreisindex beschreiben. Die ’normale‘ Inflation wird an den fertigen Endprodukten gemessen, die an uns Konsumenten:Innen gehen. Bis ein Produkt im Verkauf landet, gibt es in der Regel viele Zwischenprodukte. Die Inflation dieser Zwischenprodukte wird durch die gewerblichen Erzeugerpreise erfasst. Am kurzen Ende ist diese signifikant.

Die gewerblichen Erzeugerpreise sind im Vergleich zu 2020 stark gestiegen.

  • Schweiz 3,4 Prozent
  • Frankreich 14,9 Prozent
  • Deutschland 17,5 Prozent
  • Italien 25,3 Prozent
  • Niederlande 27,7 Prozent

Die Inflation ist präsent. Noch zeigt sie sich nicht in den Endprodukten. Das Statistische Bundesamt liefert leicht andere Daten. Im Kern trifft es den selben Tatbestand. Seit 1951 lagen wir nicht mehr bei einem so hohen Inflationswert.

Wenn das Angebot bereits verknappt ist und die Firmen nicht liefern können, dann ergibt es keinen Sinn, die Nachfrage mit Schulden zu stimulieren. Diese Schuldenpolitik ist inflationär.

Inflation

Die ökonomischen Gefahren der Inflation

Eine Inflation ist eines von wenigen Mitteln eines Staates für die Entschuldung. Nichtsdestotrotz birgt sie gravierende Gefahren für Wirtschaft und Bürger:Innen.

  • Lohnbezieher, Rentner und Sozialleistungsbezieher verlieren Realeinkommen.
  • Sparguthaben, Bausparverträge, Riester-Renten, Basis-Renten, betriebliche Altersvorsorgen und klassische Lebensversicherungen werden entwertet.
  • Langfristige Festzinskontrakte (Kredite, Anleihen) sind mit beidseitigem Risiko behaftet, langfristige Investitionen werden reduziert.
  • Scheingewinn- und Scheinzinsbesteuerung reduzieren die Investitionen nochmals.
  • Die heimliche Progression belastet die mittleren Einkommen.

Beschwichtigungspolitik der EZB

Die Europäische Zentralbank definierte am Vorbild der deutschen Bundesbank im Maastricher Vertrag das vorrangige Ziel der Preisstabilität. Seit damals wird das Ziel immer wieder schleichend uminterpretiert. Noch 1998 sollte die Inflation unter zwei Prozent betragen. 2003 beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank die Senkung auf unter zwei Prozent, aber nahe bei zwei Prozent. 2011 hieß es dann Erhöhung auf unter zwei Prozent, aber nahe bei zwei Prozent. Der Rat entschied sich 2021 für ein symmetrisches Inflationsziel von zwei Prozent. Die derzeitige Chefin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde ließ verlauten, dass zwei Prozent Inflation keine Obergrenze mehr sei.

Die Selbstverstärkungseffekte: Inflation in Wellen

Lohn-Preis-Spirale: In Folge einer Inflation werden Gewerkschaften Lohnerhöhung fordern und auch bekommen.

Inflationserwartungen: Der Glaube an eine steigende Inflation führt zu Vorziehkäufen.

Planung von Unternehmen: Es gibt geplante Preiserhöhungen im Handel, bei Dienstleistern, im BauGewerbe und beim verarbeitenden Gewerbe. Firmen wollen die Preise erhöhen.

Weitere Inflationsschübe schon absehbar

1. Anhebung des Mindestlohns um 25 Prozent von 9,60 Euro auf zwölf Euro und das aus legitimen Gründen.

2. Versteckte Verschuldung der neuen Koalition: Kreditaufnahme durch bestehende staatliche Gesellschaften; Streckung der Tilgung durch Anpassung an EU Regeln; Nachtragshaushalt für Klimazwecke

3. Dollar-Euro-Zinsdifferenzial: Die Zinsen für Staatsanleihen mit einer zehnjährigen Laufzeit sind in Deutschland seit Mitte 2019 negativ. Für die gleichen Staatspapiere liegt der Zins in den USA bei knapp unter zwei Prozent. Diese Differenz führt dazu, dass Anleger nach Amerika laufen. Durch den Tausch der Gelder in Dollar wird diese Währung stärker nachgefragt. Der Dollarkurs geht hoch; der Eurokurs runter. Somit werden Importe teurer und führen zu einer importierten Inflation.

4. Rentner produzieren nichts, wollen aber konsumieren. Die demographische Entwicklung in Deutschland führt dazu, dass sich die Generation der Babyboomer in den kommenden Jahren zur Ruhe setzt. Die Nachfrage steigt und führt somit zu einem inflationären Grundszenario in den nächsten Jahren.

5. Die Energiewende wird die Produktionskosten und die Inflation vorantreiben. Bei der Endenergiestruktur 2020 machen erneuerbare Energien 17 Prozent des gesamten Energiebedarfes neben Raumwärme, Warmwasser, Prozesswärme und Verkehr aus. Es ist ein ambitioniertes Ziel in den verbleibenden 24 Jahren bis 2045 die 83 Prozent zu liefern, wenn wir uns bewusst machen, dass es bis dato 20 bis 30 Jahre gedauert hat, die 17 Prozent zu erreichen.

Schlussfolgerungen für die Geldanlagen

Sollten sich die oben beschriebenen Punkte zur Inflation auch nur zum Teil bewahrheiten, wird es deutliche Auswirkungen auf Ihre Geldanlagen haben. Summa summarum bleiben von den vier klassischen Kapitalmärkten nur zwei übrig, die sinnvoll erscheinen. Das sind der Immobilien– und der Aktienmarkt.
Der Geldmarkt wird mit Giro- und Tagesgeldkonto für den Notgroschen herhalten können. Ferner muss kurzfristig benötigte Liquidität dort vorgehalten werden.
Im Anleihenmarkt können wir Staats- oder Unternehmensanleihen vorfinden, die in defensiven Mischstrategien hilfreich sind. So kann das Risiko eines Aktienmarktes reduziert werden. Als alleinige Anlage kommen Anleihen nicht in Frage.

Realwertgesicherte Vermögenswerte sind das Credo. Immobilien und Aktien sind realwertgeschützt. Aktien sind sogar Inflationsgewinner. Ein Großteil der Firmen sind nominal verschuldet. Durch eine erhöhte oder hohe Inflation sinkt der Grad der Verschuldung was sich wiederum positiv auf die Aktienkurse auswirkt.

Emotional wird Betongold in Deutschland übergewichtet. Eine Immobilie lässt sich anfassen. So lang diese aus Fremdkapital finanziert wird, ergibt es ganz klar Sinn einen Teil Ihres Vermögens darauf zu verteilen.

Aktien als Teile von Unternehmen dagegen sind abstrakter. Sie sind das fungibelste (handelbarste) Element von einer Wirtschaft. Deswegen schwanken sie teilweise stark und wir als Anleger:Innen müssen das aushalten. Die Argumente der Flexibiltät und der Inflationsgewinner sprechen klar für einen großen Teil des Vermögens in dieser Anlageklasse. Und wie immer ist cash immer noch king!

Das Anlagedreieck

Das Anlagedreieck

Oder: das magische Dreieck der Geldanlage

Mit derart viel Pathos hat das Anlagedreieck wohl nichts zu tun. Die gesamte Magie liegt lediglich in der Einhaltung der einfachen Logik hinter diesem Modell.
Die klassische Geldanlage bewegt sich immer im Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Verfügbarkeit/Liquidität und Rentabilität. Das ursprüngliche Modell ist das blaue Dreieck in der oberen Grafik. Durch die Niedrigzinsphase der Zentralbanken ergibt die Ergänzung des Anlagedreiecks um den Anlagehorizont noch mal mehr Sinn.

Stellen Sie sich einen imaginären Punkt innerhalb des Anlagedreiecks vor. Dieser Punkt kann sich frei zu den Rändern oder Ecken des Anlagedreiecks bewegen. Somit wählen Sie gedanklich eine Präferenz für Ihre Geldanlage. Ihre Anlage kann beispielsweise sicher sein und nicht zur selben Zeit rentabel und verfügbar.

Sicherheit gemäß Anlagedreieck

Mit der Sicherheit im Anlagedreieck ist die Erhaltung des Vermögens gemeint. Sicherheit wird immer wieder mit Garantien und Verwahrung der Ersparnisse auf Sparbücher und Tagesgeldkonten in Verbindung gebracht. Beides hat wenig bis nichts damit zu tun.
Ersparnisse, die Sie zehn Jahre auf dem Konto liegen lassen, sind hoch liquide. Sie sind nur leider nicht sicher. Über einen Anlagehorizont von zehn Jahren verliert Ihr Geld zwischen 20 und 30 Prozent an Wert. Dieses ziemlich hohe Risiko nennt sich Inflation wie die erste Grafik verdeutlicht. Aktuell sieht es danach aus, dass wir in ein längeres Inflationsszenario laufen. Wenn die Preise pro Jahr nicht nur zwei bis drei Prozent steigen, sondern länger bei fünf Prozent verweilen, haben wir schnell ein Risiko von 30 bis 50 Prozent auf zehn Jahre für den Teil unserer Gelder auf Konten.
Sicherheit kann daher trügerisch sein. Sie kann nur durch die Streuung des Vermögens (Diversifizierung) erreicht werden. Gemäß des Anlagedreiecks kann über Anlagehorizont/Haltedauer eine hohe Sicherheit in die Geldanlage getracht werden.

 

Liquidität (Verfügbarkeit) gemäß Anlagedreieck

Unter der Liquidität einer Anlage versteht man grob, wie schnell ein in diese Anlage investierter Betrag wieder zu Bargeld oder Bankguthaben umgewandelt werden kann. Je kürzer dieser Umwandlungszeitraum ist, umso liquider ist die Vermögensanlage.
Verfügbarkeit – im Anlagedreieck – heißt vor allem Flexibilität. Sie sollten jederzeit über all Ihre Gelder verfügen können. Der zeitliche Horizont der Anlage orientiert sich an der theoretischen Frist der Umsetzung Ihrer persönlichen Ziele.
Lassen Sie uns ein Beispiel skizzieren. Sie möchten Geld ansparen, um in fünf Jahren eine Fortbildung zu beginnen. Die Fristigkeit Ihres Ziel bestimmt nun wie die Anlage intern zusammengesetzt sein darf. Sie werden nicht nur Staats- und Unternehmensanleihen darin finden, sondern es wird ein gewisser Prozentsatz Aktien beigemischt sein. Vielleicht finden Sie auch etwas Gold in der Anlage, welches als zusätzliches Absicherungselement genutzt wird.
Liquidität sollte eben heißen, dass Sie zu jeder Zeit an Ihr Vermögen rankommen. Geschlossene Beteiligungen, wie Immobilienfonds oder Schifffonds, geben das nie her. Auch eine Anlage in Wald kann als Liebhaberobjekt verstanden werden. Mit einer konservativen Geldanlage hat das nichts gemein.

Rentabilität gemäß Anlagedreieck

Die Rentabilität beschreibt den Ertrag, der aus einer Investition in einer Anlage resultiert. Erträge können beispielsweise durch Dividenden, Zinszahlungen, Wertsteigerungen (Kursveränderungen) oder sonstige Ausschüttungen erzielt werden.
Häufig wird eine rentable Geldanlage (wie ein aktiver Investmentfonds oder ETF) als wenig sicher empfunden. Sicherheit ist in diesem Kontext eine irreführende Vokabel. Richtiger müsste sie Schwankungsbreite oder Volatilität heißen.
Sie verleihen Ihrem Geld maximale Sicherheit, indem Sie es auf die 100 oder 1000 größten Unternehmen der Welt verteilen. Über die Mittel- und Langfristigkeit Ihrer Geldanlage gleichen Sie die Schwankungen über die Zeit aus. Dies zeigt die Grafik oben sehr gut. Und die Zeit geben Sie mit Ihren persönlichen Zielen und Wünschen vor.
Geringe Sicherheit oder ein hohes Risiko haben Sie bei Spekulationsgeschäften, im Rahmen von geschlossenen Beteiligungen und wenn Sie Ihr Erspartes 50 Jahre auf dem Sparbuch parken.

 

Sicherheit, Rentabilität und Liquidität

Erstmalig haben wir in Deutschland die Situation, einen reale Negativverzinsung auf Konten verzeichnen zu müssen. Das gabe es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht. In den vergangenen 70 Jahren konnten Sparer:Innen immer Guthabenszinsen auf Sparbüchern erwarten. Darin liegt begründet, dass fast 70 Prozent der Vermögen der privaten Haushalte in schlecht oder gar nicht verzinsten Anlagen liegen. Seit zehn Jahren existiert dieser risikolosen Zins nicht mehr. Umso mehr rückt das Thema Geldanlage beziehungsweise die Logik des Anlagedreiecks in den Vordergrund.
Die aktuelle Situation an den Finanzmärkten rückt die Erwartungen an Renditen in ein richtigeres Licht.

BlackRock – dummes Geld ganz schlau

BlackRock – dummes Geld ganz schlau

BlackRock – das Wichtigste in Kürze

 

Der Titel könnte auch lauten: Ein ETF kann nicht nachhaltig sein kann!
Dieser Beitrag erläutert, wieso Sie sich von Ihren ETFs im Depot verabschieden sollten.

  • BlackRock ist eine US-Investmentgesellschaft mit einem verwalteten Vermögen von (Stand Juni 2021) 9,5 Billionen US-Dollar.
  • Ein Unternehmensbereich von BlackRock ist iShares als größter Anbieter für ETFs. Mit über 800 ETFs verwaltet BlackRock 2 Billionen US-Dollar; in Deutschland sind es mehrere 100 Milliarden. Neben BlackRock sollen die weiteren großen ETF-Anbieter nicht unerwähnt bleiben. Ihre Namen lauten Vanguard oder State Street oder Invesco oder oder oder.
  • Die Investitionen und Finanzierungen fließen so gut wie jedem kontroversen Unternehmen aller Branchen der Welt zu. Es bestehen zum Beispiel hohe Investitionen und Beteiligungen bei großen US-Herstellern für Handfeuerwaffen und Finanzkonzernen. Energiekonzerne in Deutschland und der Welt dürfen sich über BlackRock als Großaktionär freuen. Darüber hinaus ist diese Firma an Unternehmen beteiligt, die illegale Abholzungen und Menschenrechtsverletzungen durchführen. Anleger:Inne, welche iShares ETFs besparen, fördern unbewusst derartige Handlungen.
  • Belege dafür finden Sie bei ecoreporter, in ausländischen Medien, auf facing-finance uvm.

Wenn Sie mehr wissen möchten, lesen Sie gern weiter. Für alle weiteren Fragen und Anliegen nutzen Sie gern unser Kontaktformular.

Eine etwas andere Einleitung zu BlackRock

Worum geht es im Leben?
Eine Antwort auf diese Frage könnte ERKENNTNISGEWINN sein!
Eine Erkenntnis könnte lauten: Geld ist wohl die größte Stellschraube in unserer kapitalisierten Welt. Ändern wir die Fließrichtung der Kapitalströme, lässt sich damit unendlich viel Gutes bewirken.
Soweit die Vision – wie sieht die Realität aus?

Der Einsatz von Geld hat aktuell viele negative Folgen. Große Finanzunternehmen beeinflussen ganze Industrien zu ihrem Vorteil. Beispiele für solche Unternehmen sind BlackRock, State Street und Vanguard. Diese verwalten ein Vermögen von weltweit 15 Billionen US-Dollar. Mit direkten Investitionen oder indirekt über iShares in alle weltweiten Konzerne haben sie enorme Entscheidungsmacht über diese und weitere Wirtschaftszweige.
Über den Erwerb riesiger Aktienpakete können sie mittels Ausübung von Stimmrechten Einfluss auf die Unternehmenspolitik nehmen. Selbstredend wird ein algorithmusbasierter ETF von iShares keine Hauptversammlung besuchen und dort den Finger erheben. Die Unternehmenslenker von BlackRock und ihre Manager sind dagegen ziemlich gut in der Wirtschaftswelt vernetzt. Welche Richtung der moralische Kompass dieser – im Wesentlichen – Herren anzeigt, ist mehr als fraglich.

Eine Vision ist ein übergeordneter Leitgedanke, an dem sich Ziele immer wieder neu ausrichten können. Der Weg ist in unserem Fall das Ziel. Die grundsätzliche Richtung des Weges wird entscheidend sein.
Im Großen wie im Kleinen sollten wir uns der Konsequenzen unserer Handlungen bewusst sein. Das betrifft den Konsum, die Mobilität und die eigenen Finanzen.

Dem Menschen wird zugesprochen, die Krone der Schöpfung zu sein. Leider ist unsere Spezies gleichzeitig die dümmste und schlaueste Gattung auf diesem Planeten. Wohl genau aus diesem Grund wird es so schwierig werden, die oben genannte Vision vollumfänglich zu erreichen. Denn: Erkenntnisgewinn tut manchmal weh und nicht alle werden bereit sein, die Konsequenzen des Handelns tragen zu wollen. Was bedeutet dies nun für eine visionäre und moralisch gut vertretbare Geldanlage?

Aktuelles mit ordentlich Ironie.

Wer die Rechnung bezahlt, dessen Musik wird gespielt.
Das könnte das Fazit einer von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Studie sein.
Diese beauftragt kein geringeres Unternehmen als BlackRock, um die Nachhaltigkeit im Bankensektor zu untersuchen. Konkret soll BlackRock Maßnahmen entwickeln, mit denen Banken grüne Strukturen, Geschäftsstrategien und Anlageansätze im Sinne der ESG Kriterien schaffen können.

Es heißt ja, dass man als dumm gelte, wenn man Fehler zweimal macht. An dieser Stelle möchte zwei Beispiele in Erinnerung rufen.
1. Die Studie der Lebensmittelindustrie über die Schädlichkeit von Zucker mit dem Ergebnis: alles in Ordnung.
2. Eine Untersuchung der Tabakbranche zur Schädlichkeit von Tabak mit dem Ergebnis: alles in Ordnung.

BlackRock zahlt die Rechnung und bestimmt die Musik – Teil 2!

BlackRock mit iShares halten signifikante Anteile an fast allen großen Unternehmen in Deutschland. Mehr als fünf Prozent sind es bei Bayer, Siemens, SAP, Deutsche Bank und Daimler. Das sichert Einfluss. Und BlackRock spielt in der Finanzwelt eine gewichtige Rolle. Selbstredend achten derart große Unternehmen immer auf genügend politische Unterstützung! Friedrich Merz saß seit 2016 im Aufsichtsrat für BlackRock Deutschland.

Zu den Kunden zählen neben privaten Sparern:Innen via iShares auch Versicherer, Pensionskassen, Unternehmen, Staatsfonds, Banken und Kirchen.
Sollte wirklich die Kirche als Organ Teile ihres Vermögens bei BlackRock anlegen, widerspräche das komplett dem Verständnis eines ethischen Religionsträgers.

Insgesamt lohnt sich das Geschäft. Allein im dritten Quartal 2021 hat Blackrock einen Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar eingefahren.

Wer die Rechnung zahlt, dessen Musik wird gespielt – Teil 3!

Nicht weiter verwunderlich ist dabei die Einflussnahme auf weitere Tätigkeitsfelder.
In 2012 erhielt BlackRock ein Beratungsmandat für die Europäische Zentralbank während der Griechenland-Krise.
Auch im Zuge der jüngsten Stresstests der Bankenaufseher in Europa war Blackrock beteiligt.
Noch verwunderlicher ist zudem, dass die Firma in die Bewertung der Nachhaltigkeit deutscher Banken eingebunden war.

Kritiker halten Blackrock weiter vor, bewusst die Altersvorsorge zum eigenen Vorteil zu privatisieren. Dies passiert durch die Zusammenarbeit mit Behörden und durch Einflussnahme auf die Regulierung. In den Gesprächen der Ampelkoalition nach den Bundestagswahlen 2021 wird konkret die Aktienrente aufgegriffen. Dabei soll ein Teil der Beiträge der Gesetzlichen Rentenversicherung aktienbasiert angelegt werden. Es dürfte iShares ganz weit vorn mit dabei sein.

BlackRock ist der Wolf im Schafspelz

Dummes Geld – ganz schön schlau!

So sehr ich den Gedanken über ETFs einfach und kostengünstig Geld anzulegen mag, existiert doch ein seltsamtes Gefühl, ob das nicht zu simpel gedacht ist. Die Logik und Argumente aller ETF-Anhänger sind sehr gut nachvollziehen. Und sie sind fast alle richtig. Nennen will ich hier nur:

  • ca. 80 Prozent der aktiven Investmentsfonds erzeugen weniger Rendite als der Vergleichsindex,
  • fast alle Dienstleister, die Fonds vermitteln, nehmen immer noch Ausgabeaufschläge (Provision) oder eine viel zu hohe Betreuungsgebühr und
  • die Gesamtkostenquote (TER) aktiver Fonds ist im Vergleich zu ETFs hoch.

All dies sind gute Argumente. Vielen Anhängern aktiven Investments würden bestimmt Gegenargumente einfallen. Es soll hier jedoch nicht um ein ETF-Bashing gehen!
Wenn wir zu unserer These der Einleitung zurückkommen, könnte eine Erkenntnis lauten: Jede unserer Handlungen hat Konsequenzen! Egal, ob im Konsum, in der Mobilität oder bei den eigenen Finanzen. Und ebenso hat es Folgen, wenn Sie ETF-Anteile der Anbieter iShares, Vanguard, Lyxor, State Street und viele mehr kaufen.

BlackRock

BlackRock ist aktuell Miteigentümer in 18.000 Unternehmen der Finanz-, Automobil-, Rüstungs-, Zement-, Agro-, Pharmabranche und vielen mehr in den USA, in Kanada, Großbritannien, in der Europäischen Union, in Australien, Neuseeland, Hongkong, in Mittel- und Südamerika, in Israel, Saudi-Arabien, Japan und der restlichen Welt.

Finanzbranche

BlackRock, Vanguard und State Street sind die größten Eigentümer bei den weltweiten westlichen Finanzkonzernen. Viele Banken weltweit finanzieren Rüstungsprojekte und investieren in selbige Konzerne. Alle iShares Anleger:Innen sind ganz bei vorn dabei.
So halten sie mindestens 30,46 Prozent JPMorgan Chase und zusammen mit Warren E. Buffett /Berkshire Hathaway Inc. mindestens 27,44 Prozent an der Bank of America. – Warren E. Buffett /Berkshire Hathaway Inc. muss in diesem Zusammenhang genannt werden, weil die obigen drei an Berkshire Hathaway Inc. mindestens 35,42 Prozent halten.
In Deutschland ist BlackRock beispielsweise an der Deutschen Bank und der Commerzbank beteiligt. Beide Banken gehören mit der DZ Bankengruppe zu den größten Rüstungsfinanzierern Deutschlands.

Energiebranche

BlackRock zusammen mit Vanguard und State Street sind Großaktionäre der weltweiten Ölkonzerne. So halten diese derzeit mindestens 31,75 Prozent an ExxonMobil. An Chevron (drittgrößter Ölkonzern) halten diese drei aktuell mindestens 27,34 Prozent. Auch hier wird die Zielrichtung zu Rendite und Dividenden klar formuliert sein. Von einer Absprache unter den Anteilseignern ist auszugehen.

Rüstungsindustrie

BlackRock mit iShares ist größter Investor in westliche Rüstungskonzerne. Ein Beispiel: Zusammen mit Vanguard und State Street hält BlackRock mit iShares aktuell mindestens 40,65 Prozent am größten Rüstungskonzern der Welt Lockheed Martin. 40,65 PROZENT! Bei Boeing – dem zweitgrößten Rüstungskonzern der Welt – sind es 20,25 Prozent. Die Ziele sind dabei eine ansprechende Rendite und Dividendenausschüttungen. Erreichen können das Rüstungskonzerne durch den Verkauf ihre Güter.

Diverse Branchen

Wir könnten hier beliebig so weitermachen. Nestle, Google (Alphabet als Mutterkonzern von google), Apple, Deutsche Börse, Deutsche Wohnen, Linde und viele mehr dürfen sich glücklich schätzen (Achtung: Ironie) BlackRock, Vanguard und State Street ihre Eigentümer nennen zu dürfen.

Schattenbanken

Die Zentralbank der Zentralbanken „Bank for International Settlements“ stuft BlackRock als sogenannte Schattenbank ein. Trotz des bankenähnlichen Geschäftes gilt sie rechtlich nicht als Bank. Entgegen einer Bank agiert eine Schattenbank vollkommen unreguliert. Mit Sitz in der Finanzoase Delaware zahlen sie minimale Steuern und vergeben (hochverzinste) Kredite innerhalb ihres Konzerns. So mindern sie den zu versteuernden Gewinne der kreditnehmenden Tochtergesellschaften in anderen Ländern.
Ein gesellschaftlicher Nutzen fehlt komplett.

Beratungsmandate

BlackRock (als Schattenbank) bekommt seit Jahren Beratungsmandate bei westlichen Regierungen und Zentralbanken. Die Europäischen Zentralbank wurde 2015 zur ‚Lockerung der Kreditvergabe und der Geldpolitik allgemein‘ beraten. 2017 wurde die Europäische Kommision beim ‚europaweiten persönlichen Altersvorsorgeprodukt‚ unterstützt. Ganz frisch aus 2020 ist das Mandat zu den EU Nachhaltigkeitsregeln im Bankensektor.

Fazit zu BlackRock

So sehr ich mir eine einfache Anlagewelt über ETFs wünsche – sie ist leider zu einfach gedacht. Diverse Medienberichte, gepaart mit den riesigen Eigentumsanteilen an Unternehmen in der ganzen Welt lassen nichts Gutes über den iShares Mutterkonzern Blackrock erahnen. Der konsequente Schritt ist, dass Sie sich von Ihren ETFs im Depot verabschieden! Facing Finance und urgewald untermauern dies in ihrem Bericht vom 10.12.2021. Rüstung im Portfolio finden wir demnach ebenso beim ETF-Anbieter Amundi.
Wollen Sie unbedingt in der passiven Welt bleiben, dann gibt es eine Handvoll wirklich nachhaltiger Indizes und ETFs (NAI, GCI, ÖkoDAX, …). In allen anderen Fällen bietet die Welt des aktiven Investments nicht viele aber dennoch einige sehr gute Lösungen.