Das Anlagedreieck

Das Anlagedreieck

Oder: das magische Dreieck der Geldanlage

Mit derart viel Pathos hat das Anlagedreieck wohl nichts zu tun. Die gesamte Magie liegt lediglich in der Einhaltung der einfachen Logik hinter diesem Modell.
Die klassische Geldanlage bewegt sich immer im Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Verfügbarkeit/Liquidität und Rentabilität. Das ursprüngliche Modell ist das blaue Dreieck in der oberen Grafik. Durch die Niedrigzinsphase der Zentralbanken ergibt die Ergänzung des Anlagedreiecks um den Anlagehorizont noch mal mehr Sinn.

Stellen Sie sich einen imaginären Punkt innerhalb des Anlagedreiecks vor. Dieser Punkt kann sich frei zu den Rändern oder Ecken des Anlagedreiecks bewegen. Somit wählen Sie gedanklich eine Präferenz für Ihre Geldanlage. Ihre Anlage kann beispielsweise sicher sein und nicht zur selben Zeit rentabel und verfügbar.

Sicherheit gemäß Anlagedreieck

Mit der Sicherheit im Anlagedreieck ist die Erhaltung des Vermögens gemeint. Sicherheit wird immer wieder mit Garantien und Verwahrung der Ersparnisse auf Sparbücher und Tagesgeldkonten in Verbindung gebracht. Beides hat wenig bis nichts damit zu tun.
Ersparnisse, die Sie zehn Jahre auf dem Konto liegen lassen, sind hoch liquide. Sie sind nur leider nicht sicher. Über einen Anlagehorizont von zehn Jahren verliert Ihr Geld zwischen 20 und 30 Prozent an Wert. Dieses ziemlich hohe Risiko nennt sich Inflation wie die erste Grafik verdeutlicht. Aktuell sieht es danach aus, dass wir in ein längeres Inflationsszenario laufen. Wenn die Preise pro Jahr nicht nur zwei bis drei Prozent steigen, sondern länger bei fünf Prozent verweilen, haben wir schnell ein Risiko von 30 bis 50 Prozent auf zehn Jahre für den Teil unserer Gelder auf Konten.
Sicherheit kann daher trügerisch sein. Sie kann nur durch die Streuung des Vermögens (Diversifizierung) erreicht werden. Gemäß des Anlagedreiecks kann über Anlagehorizont/Haltedauer eine hohe Sicherheit in die Geldanlage getracht werden.

 

Liquidität (Verfügbarkeit) gemäß Anlagedreieck

Unter der Liquidität einer Anlage versteht man grob, wie schnell ein in diese Anlage investierter Betrag wieder zu Bargeld oder Bankguthaben umgewandelt werden kann. Je kürzer dieser Umwandlungszeitraum ist, umso liquider ist die Vermögensanlage.
Verfügbarkeit – im Anlagedreieck – heißt vor allem Flexibilität. Sie sollten jederzeit über all Ihre Gelder verfügen können. Der zeitliche Horizont der Anlage orientiert sich an der theoretischen Frist der Umsetzung Ihrer persönlichen Ziele.
Lassen Sie uns ein Beispiel skizzieren. Sie möchten Geld ansparen, um in fünf Jahren eine Fortbildung zu beginnen. Die Fristigkeit Ihres Ziel bestimmt nun wie die Anlage intern zusammengesetzt sein darf. Sie werden nicht nur Staats- und Unternehmensanleihen darin finden, sondern es wird ein gewisser Prozentsatz Aktien beigemischt sein. Vielleicht finden Sie auch etwas Gold in der Anlage, welches als zusätzliches Absicherungselement genutzt wird.
Liquidität sollte eben heißen, dass Sie zu jeder Zeit an Ihr Vermögen rankommen. Geschlossene Beteiligungen, wie Immobilienfonds oder Schifffonds, geben das nie her. Auch eine Anlage in Wald kann als Liebhaberobjekt verstanden werden. Mit einer konservativen Geldanlage hat das nichts gemein.

Rentabilität gemäß Anlagedreieck

Die Rentabilität beschreibt den Ertrag, der aus einer Investition in einer Anlage resultiert. Erträge können beispielsweise durch Dividenden, Zinszahlungen, Wertsteigerungen (Kursveränderungen) oder sonstige Ausschüttungen erzielt werden.
Häufig wird eine rentable Geldanlage (wie ein aktiver Investmentfonds oder ETF) als wenig sicher empfunden. Sicherheit ist in diesem Kontext eine irreführende Vokabel. Richtiger müsste sie Schwankungsbreite oder Volatilität heißen.
Sie verleihen Ihrem Geld maximale Sicherheit, indem Sie es auf die 100 oder 1000 größten Unternehmen der Welt verteilen. Über die Mittel- und Langfristigkeit Ihrer Geldanlage gleichen Sie die Schwankungen über die Zeit aus. Dies zeigt die Grafik oben sehr gut. Und die Zeit geben Sie mit Ihren persönlichen Zielen und Wünschen vor.
Geringe Sicherheit oder ein hohes Risiko haben Sie bei Spekulationsgeschäften, im Rahmen von geschlossenen Beteiligungen und wenn Sie Ihr Erspartes 50 Jahre auf dem Sparbuch parken.

 

Sicherheit, Rentabilität und Liquidität

Erstmalig haben wir in Deutschland die Situation, einen reale Negativverzinsung auf Konten verzeichnen zu müssen. Das gabe es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht. In den vergangenen 70 Jahren konnten Sparer:Innen immer Guthabenszinsen auf Sparbüchern erwarten. Darin liegt begründet, dass fast 70 Prozent der Vermögen der privaten Haushalte in schlecht oder gar nicht verzinsten Anlagen liegen. Seit zehn Jahren existiert dieser risikolosen Zins nicht mehr. Umso mehr rückt das Thema Geldanlage beziehungsweise die Logik des Anlagedreiecks in den Vordergrund.
Die aktuelle Situation an den Finanzmärkten rückt die Erwartungen an Renditen in ein richtigeres Licht.

BlackRock – dummes Geld ganz schlau

BlackRock – dummes Geld ganz schlau

BlackRock – das Wichtigste in Kürze

 

Der Titel könnte auch lauten: Ein ETF kann nicht nachhaltig sein kann!
Dieser Beitrag erläutert, wieso Sie sich von Ihren ETFs im Depot verabschieden sollten.

  • BlackRock ist eine US-Investmentgesellschaft mit einem verwalteten Vermögen von (Stand Juni 2021) 9,5 Billionen US-Dollar.
  • Ein Unternehmensbereich von BlackRock ist iShares als größter Anbieter für ETFs. Mit über 800 ETFs verwaltet BlackRock 2 Billionen US-Dollar; in Deutschland sind es mehrere 100 Milliarden. Neben BlackRock sollen die weiteren großen ETF-Anbieter nicht unerwähnt bleiben. Ihre Namen lauten Vanguard oder State Street oder Invesco oder oder oder.
  • Die Investitionen und Finanzierungen fließen so gut wie jedem kontroversen Unternehmen aller Branchen der Welt zu. Es bestehen zum Beispiel hohe Investitionen und Beteiligungen bei großen US-Herstellern für Handfeuerwaffen und Finanzkonzernen. Energiekonzerne in Deutschland und der Welt dürfen sich über BlackRock als Großaktionär freuen. Darüber hinaus ist diese Firma an Unternehmen beteiligt, die illegale Abholzungen und Menschenrechtsverletzungen durchführen. Anleger:Inne, welche iShares ETFs besparen, fördern unbewusst derartige Handlungen.
  • Belege dafür finden Sie bei ecoreporter, in ausländischen Medien, auf facing-finance uvm.

Wenn Sie mehr wissen möchten, lesen Sie gern weiter. Für alle weiteren Fragen und Anliegen nutzen Sie gern unser Kontaktformular.

Eine etwas andere Einleitung zu BlackRock

Worum geht es im Leben?
Eine Antwort auf diese Frage könnte ERKENNTNISGEWINN sein!
Eine Erkenntnis könnte lauten: Geld ist wohl die größte Stellschraube in unserer kapitalisierten Welt. Ändern wir die Fließrichtung der Kapitalströme, lässt sich damit unendlich viel Gutes bewirken.
Soweit die Vision – wie sieht die Realität aus?

Der Einsatz von Geld hat aktuell viele negative Folgen. Große Finanzunternehmen beeinflussen ganze Industrien zu ihrem Vorteil. Beispiele für solche Unternehmen sind BlackRock, State Street und Vanguard. Diese verwalten ein Vermögen von weltweit 15 Billionen US-Dollar. Mit direkten Investitionen oder indirekt über iShares in alle weltweiten Konzerne haben sie enorme Entscheidungsmacht über diese und weitere Wirtschaftszweige.
Über den Erwerb riesiger Aktienpakete können sie mittels Ausübung von Stimmrechten Einfluss auf die Unternehmenspolitik nehmen. Selbstredend wird ein algorithmusbasierter ETF von iShares keine Hauptversammlung besuchen und dort den Finger erheben. Die Unternehmenslenker von BlackRock und ihre Manager sind dagegen ziemlich gut in der Wirtschaftswelt vernetzt. Welche Richtung der moralische Kompass dieser – im Wesentlichen – Herren anzeigt, ist mehr als fraglich.

Eine Vision ist ein übergeordneter Leitgedanke, an dem sich Ziele immer wieder neu ausrichten können. Der Weg ist in unserem Fall das Ziel. Die grundsätzliche Richtung des Weges wird entscheidend sein.
Im Großen wie im Kleinen sollten wir uns der Konsequenzen unserer Handlungen bewusst sein. Das betrifft den Konsum, die Mobilität und die eigenen Finanzen.

Dem Menschen wird zugesprochen, die Krone der Schöpfung zu sein. Leider ist unsere Spezies gleichzeitig die dümmste und schlaueste Gattung auf diesem Planeten. Wohl genau aus diesem Grund wird es so schwierig werden, die oben genannte Vision vollumfänglich zu erreichen. Denn: Erkenntnisgewinn tut manchmal weh und nicht alle werden bereit sein, die Konsequenzen des Handelns tragen zu wollen. Was bedeutet dies nun für eine visionäre und moralisch gut vertretbare Geldanlage?

Aktuelles mit ordentlich Ironie.

Wer die Rechnung bezahlt, dessen Musik wird gespielt.
Das könnte das Fazit einer von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Studie sein.
Diese beauftragt kein geringeres Unternehmen als BlackRock, um die Nachhaltigkeit im Bankensektor zu untersuchen. Konkret soll BlackRock Maßnahmen entwickeln, mit denen Banken grüne Strukturen, Geschäftsstrategien und Anlageansätze im Sinne der ESG Kriterien schaffen können.

Es heißt ja, dass man als dumm gelte, wenn man Fehler zweimal macht. An dieser Stelle möchte zwei Beispiele in Erinnerung rufen.
1. Die Studie der Lebensmittelindustrie über die Schädlichkeit von Zucker mit dem Ergebnis: alles in Ordnung.
2. Eine Untersuchung der Tabakbranche zur Schädlichkeit von Tabak mit dem Ergebnis: alles in Ordnung.

BlackRock zahlt die Rechnung und bestimmt die Musik – Teil 2!

BlackRock mit iShares halten signifikante Anteile an fast allen großen Unternehmen in Deutschland. Mehr als fünf Prozent sind es bei Bayer, Siemens, SAP, Deutsche Bank und Daimler. Das sichert Einfluss. Und BlackRock spielt in der Finanzwelt eine gewichtige Rolle. Selbstredend achten derart große Unternehmen immer auf genügend politische Unterstützung! Friedrich Merz saß seit 2016 im Aufsichtsrat für BlackRock Deutschland.

Zu den Kunden zählen neben privaten Sparern:Innen via iShares auch Versicherer, Pensionskassen, Unternehmen, Staatsfonds, Banken und Kirchen.
Sollte wirklich die Kirche als Organ Teile ihres Vermögens bei BlackRock anlegen, widerspräche das komplett dem Verständnis eines ethischen Religionsträgers.

Insgesamt lohnt sich das Geschäft. Allein im dritten Quartal 2021 hat Blackrock einen Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar eingefahren.

Wer die Rechnung zahlt, dessen Musik wird gespielt – Teil 3!

Nicht weiter verwunderlich ist dabei die Einflussnahme auf weitere Tätigkeitsfelder.
In 2012 erhielt BlackRock ein Beratungsmandat für die Europäische Zentralbank während der Griechenland-Krise.
Auch im Zuge der jüngsten Stresstests der Bankenaufseher in Europa war Blackrock beteiligt.
Noch verwunderlicher ist zudem, dass die Firma in die Bewertung der Nachhaltigkeit deutscher Banken eingebunden war.

Kritiker halten Blackrock weiter vor, bewusst die Altersvorsorge zum eigenen Vorteil zu privatisieren. Dies passiert durch die Zusammenarbeit mit Behörden und durch Einflussnahme auf die Regulierung. In den Gesprächen der Ampelkoalition nach den Bundestagswahlen 2021 wird konkret die Aktienrente aufgegriffen. Dabei soll ein Teil der Beiträge der Gesetzlichen Rentenversicherung aktienbasiert angelegt werden. Es dürfte iShares ganz weit vorn mit dabei sein.

BlackRock ist der Wolf im Schafspelz

Dummes Geld – ganz schön schlau!

So sehr ich den Gedanken über ETFs einfach und kostengünstig Geld anzulegen mag, existiert doch ein seltsamtes Gefühl, ob das nicht zu simpel gedacht ist. Die Logik und Argumente aller ETF-Anhänger sind sehr gut nachvollziehen. Und sie sind fast alle richtig. Nennen will ich hier nur:

  • ca. 80 Prozent der aktiven Investmentsfonds erzeugen weniger Rendite als der Vergleichsindex,
  • fast alle Dienstleister, die Fonds vermitteln, nehmen immer noch Ausgabeaufschläge (Provision) oder eine viel zu hohe Betreuungsgebühr und
  • die Gesamtkostenquote (TER) aktiver Fonds ist im Vergleich zu ETFs hoch.

All dies sind gute Argumente. Vielen Anhängern aktiven Investments würden bestimmt Gegenargumente einfallen. Es soll hier jedoch nicht um ein ETF-Bashing gehen!
Wenn wir zu unserer These der Einleitung zurückkommen, könnte eine Erkenntnis lauten: Jede unserer Handlungen hat Konsequenzen! Egal, ob im Konsum, in der Mobilität oder bei den eigenen Finanzen. Und ebenso hat es Folgen, wenn Sie ETF-Anteile der Anbieter iShares, Vanguard, Lyxor, State Street und viele mehr kaufen.

BlackRock

BlackRock ist aktuell Miteigentümer in 18.000 Unternehmen der Finanz-, Automobil-, Rüstungs-, Zement-, Agro-, Pharmabranche und vielen mehr in den USA, in Kanada, Großbritannien, in der Europäischen Union, in Australien, Neuseeland, Hongkong, in Mittel- und Südamerika, in Israel, Saudi-Arabien, Japan und der restlichen Welt.

Finanzbranche

BlackRock, Vanguard und State Street sind die größten Eigentümer bei den weltweiten westlichen Finanzkonzernen. Viele Banken weltweit finanzieren Rüstungsprojekte und investieren in selbige Konzerne. Alle iShares Anleger:Innen sind ganz bei vorn dabei.
So halten sie mindestens 30,46 Prozent JPMorgan Chase und zusammen mit Warren E. Buffett /Berkshire Hathaway Inc. mindestens 27,44 Prozent an der Bank of America. – Warren E. Buffett /Berkshire Hathaway Inc. muss in diesem Zusammenhang genannt werden, weil die obigen drei an Berkshire Hathaway Inc. mindestens 35,42 Prozent halten.
In Deutschland ist BlackRock beispielsweise an der Deutschen Bank und der Commerzbank beteiligt. Beide Banken gehören mit der DZ Bankengruppe zu den größten Rüstungsfinanzierern Deutschlands.

Energiebranche

BlackRock zusammen mit Vanguard und State Street sind Großaktionäre der weltweiten Ölkonzerne. So halten diese derzeit mindestens 31,75 Prozent an ExxonMobil. An Chevron (drittgrößter Ölkonzern) halten diese drei aktuell mindestens 27,34 Prozent. Auch hier wird die Zielrichtung zu Rendite und Dividenden klar formuliert sein. Von einer Absprache unter den Anteilseignern ist auszugehen.

Rüstungsindustrie

BlackRock mit iShares ist größter Investor in westliche Rüstungskonzerne. Ein Beispiel: Zusammen mit Vanguard und State Street hält BlackRock mit iShares aktuell mindestens 40,65 Prozent am größten Rüstungskonzern der Welt Lockheed Martin. 40,65 PROZENT! Bei Boeing – dem zweitgrößten Rüstungskonzern der Welt – sind es 20,25 Prozent. Die Ziele sind dabei eine ansprechende Rendite und Dividendenausschüttungen. Erreichen können das Rüstungskonzerne durch den Verkauf ihre Güter.

Diverse Branchen

Wir könnten hier beliebig so weitermachen. Nestle, Google (Alphabet als Mutterkonzern von google), Apple, Deutsche Börse, Deutsche Wohnen, Linde und viele mehr dürfen sich glücklich schätzen (Achtung: Ironie) BlackRock, Vanguard und State Street ihre Eigentümer nennen zu dürfen.

Schattenbanken

Die Zentralbank der Zentralbanken „Bank for International Settlements“ stuft BlackRock als sogenannte Schattenbank ein. Trotz des bankenähnlichen Geschäftes gilt sie rechtlich nicht als Bank. Entgegen einer Bank agiert eine Schattenbank vollkommen unreguliert. Mit Sitz in der Finanzoase Delaware zahlen sie minimale Steuern und vergeben (hochverzinste) Kredite innerhalb ihres Konzerns. So mindern sie den zu versteuernden Gewinne der kreditnehmenden Tochtergesellschaften in anderen Ländern.
Ein gesellschaftlicher Nutzen fehlt komplett.

Beratungsmandate

BlackRock (als Schattenbank) bekommt seit Jahren Beratungsmandate bei westlichen Regierungen und Zentralbanken. Die Europäischen Zentralbank wurde 2015 zur ‚Lockerung der Kreditvergabe und der Geldpolitik allgemein‘ beraten. 2017 wurde die Europäische Kommision beim ‚europaweiten persönlichen Altersvorsorgeprodukt‚ unterstützt. Ganz frisch aus 2020 ist das Mandat zu den EU Nachhaltigkeitsregeln im Bankensektor.

Fazit zu BlackRock

So sehr ich mir eine einfache Anlagewelt über ETFs wünsche – sie ist leider zu einfach gedacht. Diverse Medienberichte, gepaart mit den riesigen Eigentumsanteilen an Unternehmen in der ganzen Welt lassen nichts Gutes über den iShares Mutterkonzern Blackrock erahnen. Der konsequente Schritt ist, dass Sie sich von Ihren ETFs im Depot verabschieden! Facing Finance und urgewald untermauern dies in ihrem Bericht vom 10.12.2021. Rüstung im Portfolio finden wir demnach ebenso beim ETF-Anbieter Amundi.
Wollen Sie unbedingt in der passiven Welt bleiben, dann gibt es eine Handvoll wirklich nachhaltiger Indizes und ETFs (NAI, GCI, ÖkoDAX, …). In allen anderen Fällen bietet die Welt des aktiven Investments nicht viele aber dennoch einige sehr gute Lösungen.

Was sind nachhaltige Geldanlagen?

Was sind nachhaltige Geldanlagen?

Was sind nachhaltige Geldanlagen? – Zusammenfassung

Geld wirkt in unserer Welt!

  • Was macht meine Bank mit meinem Geld?
  • Wohin fließt das Geld in meiner Altersvorsorge?
  • Unterstütze ich sogar die Abholzung des Regenwaldes?
  • Finanziert mein Geld die Produktion von Waffen?
  • Welche Ökofonds gibt es? Kann ein ETF nachhaltig sein?

Die Nachhaltige Geldanlage beantwortet viele Fragen. Sie ist die wohl größte Stellschraube für eine zukunftsfähige Welt. Mit grünen Investments können Sie Ihr Geld sinnvoll anlegen. Aktive und wenige passive Fonds schließen kontroverse Unternehmen aus. Stattdessen investieren sie in verantwortungsvolle Unternehmen und Branchen. Mit grünen Fonds und Nischenprodukten wie Mikrofinanzfonds können Sie Ihre Renditeerwartung mit persönlichen Werten unter einen Hut bringen.

Begriffsbestimmung

Nachhaltigkeit ist ein sehr alter Begriff. Ursprünglich kommt er aus der Forstwirtschaft. Demnach darf nur so viel Holz geschlagen werden, wie im selben Zeitraum auch nachwachsen kann. Hier kam erstmalig der Gedanke der Kreislaufwirtschaft auf.

2016 traten die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SGDs: sustainable development goals) durch die Vereinten Nationen in Kraft. Die Ziele sind unterschiedlich gewichtet und betreffen: Armutsbekämpfung, Ernährungssicherung, Förderung von Bildung, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Sofortmaßnahme gegen den Klimawandel, Bewahrung der Ozeane und viele mehr.

Mit einem Gefühl der Verantwortung betrachten heutzutage viele Menschen ihre Umwelt. Und mit Umwelt ist in diesem Zusammenhang nicht nur der Klimaschutz gemeint. Die Vokabel fasst viele Aspekte zusammen. Mittlerweile gibt es laut der EU eine Definition für Nachhaltigkeit (Taxonomie). Gemäß derer ist aber Atomkraft und Gas auch nachhaltig.

Für die nachhaltige Geldanlage bieten die drei Buchstaben ESG eine sehr gute Orientierung. Sie sind der Kern von ethischen und ökologischen Geldanlagen und stehen für: Environment (Umwelt), Social (soziale Bestandteile) und Governance (gute Unternehmensführung).

ESG-Kriterien

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) schreibt: „Nachhaltige Geldanlagen ist die allgemeine Bezeichnung für nachhaltiges, verantwortliches, ethisches, soziales, ökologisches Investment und alle anderen Anlageprozesse, die in ihren Finanzanalysen den Einfluss von ESG (Umwelt, Soziales und Governance)-Kriterien einbeziehen. Es beinhaltet auch eine explizite schriftlich formulierte Anlagepolitik zur Nutzung von ESG-Kriterien.“

Einerseits geht es um die Vermeidung bzw. Reduzierung von Abfallproduktion, Rohstoffverschwendung, Umweltverschmutzung, Korruption, Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit, Rüstung, Steuervermeidung und vieles mehr. Andererseits sollen Artenschutz, Kreislaufwirtschaft, gute Arbeitsbedingungen, Weiterbildungsmaßnahmen, gute Unternehmensphilosophien und -führungen gefördert werden.

Alle Aspekte von ESG spielen eine gewichtige Rolle wenn Sie nachhaltig investieren wollen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Seite der Governance. Gute Unternehmensführungen sind weniger anfällig für Missmanagement, Skandale und Korruption. Auch die gesamte Ausrichtung der Unternehmen auf mehr Nachhaltigkeit und bessere Arbeitsbedingungen wird durch eine positive Unternehmenskultur gefördert.

Fragen

Nachhaltige Geldanlagen: ein paar praktische Beispiele gefällig?

Über den Ausschluss von Rüstung wären Sie in vielen Finanztitel nicht investiert gewesen, die in der Finanzkrise reihenweise massiv an Wert verloren haben.
Über Positivkriterien wären Sie in klimafreundlichen Branchen investiert und hätte somit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sie wären der Korruption bei VW mit dem Dieselskandal aus dem Weg gegangen. Und Sie hätten längst BP gemieden als deren Ölplattform im Golf von Mexico explodierte.

Die Entscheidung liegt bei uns

Nachhaltige Geldanlagen: wie eine Stimmabgabe bei der Wahl

Sie können bei Ihren Investments mehr als nur finanzielle Ziele verfolgen. Die Rendite wird mit Ihren Wertvorstellungen synchronisiert. Das ist eine Art Demokratisierung der Vermögensanlage. Soll Geld in Waffen, in Kinderarbeit und in Atomenergie fließen oder in Erneuerbare Energie, klimaschützende Wirtschaft und soziale Unternehmen?

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Nachhaltigkeitsansätze der nachhaltigen Geldanlage

Die oben genannten ESG-Kriterien sind Grundlage für verschiedene Ansätze der Titelauswahl in Fonds. Darüber hinaus sollen die final zusammengestellten Portfolien die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen unterstützen. Die folgenden Ansätze, um Gelder wirklich nachhaltig anzulegen, helfen Greenwashing zu vermeiden.

Best-in-Class

Der verbreitetste Anlageprozess für nachhaltige Geldanlagen ist der Best-in-Class-Ansatz. Werden mittels des Best-in-Class-Ansatzes einzelne Titel ausgewählt, bekommen die Branchenbesten hinsichtlich der ESG-Kriterien den Zuschlag. Es lässt sich auch festhalten, dass durch diesen Ansatz eine Reihenfolge für jeden Sektor entsteht. Die Branchenführer müssen dabei aber nicht zwingend aus nachhaltigen Branchen kommen. Es finden auch Unternehmen aus kontroversen Bereichen Beachtung. Ein Großteil der Nachhaltigkeitsfonds arbeitet mit diesem Ansatz. Wie bereits beschrieben findet man so oftmals Unternehmen wie google, Microsoft, Amazon, Coca Cola usw. in den Fonds. Das Motiv dahinter ist, durch Vorbilder die gesamte Branche zu mehr Nachhaltigkeit zu bewegen. Gut gemeint ist leider häufig nicht gut gemacht!

Eine Verbesserung des o.g. Ansatzes ist der Best-of-Class. Hierbei wird die Unternehmensbewertung mit der Bewertung der einzelnen Unternehmen kombiniert. Daraus ergibt sich, dass in einer nicht nachhaltigen Branche ein Konzern umso mehr leisten muss, um für ein Invest in Frage zu kommen. Somit kann es auch zum Ausschluss ganzer Branchen kommen. Aber auch das muss nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Es ist der lockerste Ansatz in der Anwendung von Nachhaltigkeitskriterien und darin besteht die Kritik. Ob nur die schlechtesten 20% einer Branchen ausgeschlossen werden oder das obere Drittel Berücksichtigung findet, kann einzeln festgelegt werden. Das hat zur Folge, dass in den gängigen Nachhaltigkeitsfonds der großen Banken in Deutschland kontroverse Unternehmen zu finden sind.

Ausschluss- und Positivkriterien in der nachhaltigen Geldanlage

Restriktiver regeln Ausschluss- und Positivkriterien die Auswahl einzelner Anlagemöglichkeiten. Wertvorstellungen lassen sich so genau berücksichtigen. Meist stehen nachhaltige oder ethische Aspekte vorn an. Kontrovers für nachhaltige Geldanlagen sind dabei Unternehmen, die in Tierversuche, Gentechnik, Atomkraft, Kinderarbeit und Rüstung involviert sind. Ausgeschlossen werden Firmen, die umweltgefährdende Herstellungsverfahren benutzen oder mangelnde Mechanismen gegen Korruption haben. Ein Blick ins Detail lässt auch hier einen gewissen Auslegungs- bzw. Handlungsspielraum zu. Fondsmanager können bspw. bei der Nutzung von Tierversuchen unterschiedlicher Auffassung sein. Restriktive Investoren schließen jegliche Versuche an Tieren aus. Bei anderen erlaubt der moralische Kompass Tierversuche, um humane Medizin weiterzuentwickeln.

Enger fassen dagegen sog. normenbasierte Negativkriterien die Titelauswahl. Diese internationalen Standards verpflichten Fonds nicht in Unternehmen zu investieren, denen Kartellrechtsverstöße oder Verstöße gegen Umweltschutzabkommen nachgewiesen sind oder die Regeln internationaler Gewerkschaftsverbände  missachten.

Über Positivkriterien gelangen Aktien in die Auswahl, die bestimmte Dinge besonders gut machen. Das kann die Verbesserung der Energieeffizienz oder den ökologischen Landbau betreffen.

Engagement und Impact Investments

Meines Erachtens besonders sympathisch sind die Ansätze des Engagements und des Impact Investments. Engagement erfolgt über eine hohe Kommunikation mit den Unternehmen. Der langfristige Austausch steht im Vordergrund. So soll die Unternehmensführung und schlussendlich die gesamte Organisation für mehr Einsatz hinsichtlich ökologischer, sozialer und ethischer Kritikern gewonnen werden.

Impact Investments

Impact Investments beschäftigen sich vorrangig mit ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von nachhaltigen Geldanlagen. Dabei geht der Ansatz über die reine Orientierung an Rendite und Risiko hinaus. Positive soziale und/oder ökologische Wirkungen sollen möglichst direkt nachweisbar sein. Also geht es um eine messbare positive gesellschaftliche und ökologische Wirkung. Impact Investments gehen nach dieser Definition über die bisherigen ESG- oder SRI-Ansätze hinaus. Allgemeiner gesprochen, könnten wir auch sagen, dass es eine zusätzliche Spezialisierung einer Anlage ist. Denn: genau genommen, hat jede Art von Fonds oder Investment seine Wirkung. In Deutschland stehen Impact Investments noch am Anfang. Es gibt bereits einige spezialisierte Investmentfonds und Berater. Gleichzeitig jedoch wächst das Interesse von Seiten der Investoren, der Sozialwirtschaft und der Wissenschaft stark. Auch in der Politik erfährt das Thema größere Aufmerksamkeit. Im Koalitionsvertrag ist eine bessere Unterstützung von Social Entrepreneurship und sozialen Innovationen vermerkt. Die positive Entwicklung von Impact Investment geht jedoch schleppend voran.

Es gibt zu wenig geeignete Anlageprodukte in den unterschiedlichen Anlageklassen. Eines der wohl greifbarsten Anlageprodukte sind Mikrofinanzfonds. Auf den ersten Blick ließen diese eine hohe Unsicherheit vermuten. Dem ist in keinster Weise so. Erstaunlicherweise liegt die Rückzahlquote bei weit über 90% und damit manchmal deutlich über der Quote in westlichen Industriestaaten. Dies liegt einerseits an dem sehr hohen Anteil an weiblichen Kreditnehmerinnen; andererseits auch am auch hohe gesellschaftlichen Druck, das Geschäftsmodell erfolgreich ins Rollen zu bringen. In vielen Fällen hängt die Versorgung der Familie und die Schulbildung der Kinder daran. Damit sind Mikrofinanzfonds zwar kein Allheilmittel in der Armutbekämpfung, aber ein sehr sinniges Instrument in der globalen Entwicklungspolitik.

Sonstiges

Die oben beschriebenen Nachhaltigkeitsansätze können noch um ein paar wenige ergänzt werden. Diese finden in der Realität eine geringe Verwendung. Nachdem wir geklärt haben, wie Unternehmen für nachhaltige Anlageformen ausgewählt werden, wenden wir uns nun der Anlageseite zu. In den abschließenden Absätzen wird gezeigt, dass nachhaltige Fonds gute Renditen erwirtschaften.

Sicherheit, Rentabilität und Liquidität

Nachhaltige Geldanlagen und Rendite

Wollen Sie Geld anlegen, bewegen Sie sich immer im Spannungsfeld von Rendite, Risiko und Verfügbarkeit. Das Ziel eine ansprechende Rendite zu erzielen, geht mit höherem Risiko (sprich Volatilität/Schwankung) einher. Der zeitliche Anlagehorizont bewegt sich dabei Richtung zehn Jahre. Sollen Teile des Vermögens dagegen kurzfristig (bis drei Jahre) sicher verfügbar sein, kommen Risiko und damit auch Rendite nicht in Frage. Sie lassen Ihre Geld auf dem Konto liegen.

Bei nachhaltigen Geldanlagen kommt eine vierte Komponente dazu. Diese überlagert alle drei Aspekte im Spannungsfeld der Geldanlage (Rendite, Risiko und Verfügbarkeit). So können Sie kurzfristig verfügbare Gelder auf dem Konto einer Nachhaltigkeitsbank liegen lassen. Vermögen, welches mittel- oder sogar langfristig nicht benötigt wird, kann im Depot oder in der Altersvorsorge in nachhaltige Misch- oder Aktienfonds angelegt werden.

Je nach Zeithorizont kann das Risiko (sprich die Schwankungsbreite) des Fonds anwachsen. Diese beträgt bei einem Aktienfonds schon mal 30 Prozent. Lassen Sie uns hier kurz bewusst machen, dass die Vokabel Risiko missverstanden werden kann. Volatilität und damit die oben beschriebene Schwankung ist richtig. Einem Risiko wären wir ausgesetzt, würden wir eine einzelne Aktie kaufen oder in Krypowährung investieren oder mit Optionsscheinen handeln. Das Finanzinstrument eines Fonds ist dafür da, unsystematisches Risiko zu minimieren.

Verschiedenste Studien deuten mittlerweile auf einen Renditevorsprung von Unternehmen hin, die Nachhaltigkeitsthemen beachten. Obgleich dies meines Erachtens gar nicht so wichtig ist.
Da Anleger:Innen verlustavers sind, kann vor allem die Krisenfestigkeit nachhaltig ausgerichteter Fonds erwähnt werden. Einerseits werden bestimmte Risiken bereits ausgeschlossen. Andererseits bewerten die Fonds innovative zukunftsträchtige Wachstumsmärkte über. In der Corona-Krise 2020 schnitten ESG-Fonds in ihrer Performance besser als entsprechende konventionelle Produkte ab. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen hat dies untersucht.

Wie lege ich mein Geld an

Fazit zur nachhaltigen Geldanlage

Mittels der oben beschriebenen Aspekte und Kriterien können Sie Ihre Geldanlage sehr genau steuern. Geld wirkt in unserer Welt und es ist wohl die größte Stellschraube für einen zukunftsfähigen Planeten. Lassen Sie uns Verantwortung übernehmen.

Anfangs ist der Blick auf das generell nachhaltige Wirtschaften von Unternehmen ausgerichtet. Darüber hinaus werden gesamte Lieferketten in die Analyse von nachhaltigen Geldanlagen einbezogen und die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter:Innen bewertet. Im Auswahlprozess der Unternehmen wird die Fragestellung beantwortet, wie Ressourcen eingesetzt und eingespart werden. Abschließend geht es darum, wie klimafreundlich Produkte hergestellt werden und vor allem wie klimafreundlich diese Produkte in der späteren Nutzung sind.

Auf die unterschiedlichsten Weisen hinterlassen wir eine Wirkung auf unserem Planten. Indem wir in näheren Regionen Urlaub machen, weniger Fleisch konsumieren und vor allem unser Geld nachhaltig anlegen. Auf der obigen Grafik sehen Sie einen Teil meines Depots. Mit Einmalanlagen und monatlichen Sparplänen investiere ich in diese nachhaltigen Geldanlagen.

Im Portfolio befinden sich aktive und passive Investmentfonds. Die mittelfristig defensiven Fonds stellen in Krisen die Absicherung nach unten dar. Die langfristigen Aktienfonds laufen teilweise deutlich besser als die beiden Vergleichsindizes DAX und MSCI World.